Mauritius

ORF/URSULA BURKERT

Ö1 Reiseatlas

Mauritius

Black River Gorges, Charmarel, Midlands & Beau Bassin. Nachhaltig, musikalisch & kulinarisch durch den Westen von Mauritius.

Mauritius

Mauritius liegt etwa 870 Kilometer östlich von Madagaskar im indischen Ozean und gehört mit La Réunion und Rodrigues zu der Inselgruppe der Maskarenen. Nach ihrer Entdeckung durch den portugiesischen Seefahrer Pedro Mascarenhas am Beginn des 16. Jahrhunderts diente die Insel als Schifffahrtsstützpunkt der Portugiesen. Knapp ein Jahrhundert später kam Mauritius unter holländische Herrschaft um im 18. Jahrhundert von den Franzosen erobert und in "Ile de France" umbenannt zu werden. Zu dieser Zeit war die Insel schon beinah völlig abgeholzt und viele endemische Tierarten, wie etwa der Dodo, ausgerottet. Die Franzosen legten großangelegte Zuckerrohrplantagen an, die vornehmlich von Sklaven aus Madagaskar und Ostafrika bewirtschaftet wurden. 1810 kam es zu einem neuerlichen Machtwechsel und die Briten übernahmen nach dem Mauritiusfeldzug die Herrschaft. Von allen Mächten wurde die nur Quadratkilometer große Insel geprägt und von der großen Einwanderungswelle aus Indien nach Abschaffung der Sklaverei. Die befreiten Sklaven waren nicht mehr bereit auf den Zuckerrohrplantagen zu schuften, daher wurden Kontraktarbeiter aus Indien angeworben. 1871 betrug der indische Bevölkerungsanteil auf Mauritius 60 Prozent. Trotz 150 Jahr britischer Vorherrschaft hat sich die französische Sprache und viel von der Kultur erhalten. Seit 1968 ist Mauritius unabhängig und eine der wenigen stabilen Demokratien Afrikas.

Obwohl die Vegetation von Mauritius durch die europäischen Eroberer gewaltigen Schaden genommen hat und weite Strecken des einstigen tropischen Regenwaldes nicht mehr existieren, ist die Insel immer noch ein Hotspot der biologischen Vielfalt und Landschaftsformen: Neben uralten Waldgebieten gibt es vulkanische Berge, Savannenebenen und zwei große Nationalpark-Gebiete mit vielen endemischen Pflanzen. Naturschutz und Nachhaltigkeit wird in Mauritius großgeschrieben. Die Inselregierung hat sich vorgenommen Mauritius bis 2030 zum grünen Reiseziel zu machen. Von der Europäischen Union wird das Projekt Sustainable Island Mauritius gefördert. Es soll das Bewusstsein für nachhaltige Tourismusprodukte schärfen und so einen Markt dafür schaffen. Touristische Einrichtungen sollen künftig nicht Umweltzerstörung nach sich ziehen, sondern sich für die Erhaltung von Naturräumen einsetzen. In diesem Sinne versucht man auch so etwas wie sanften, naturnahen Tourismus, der den Traditionen der Insel Respekt zollt, zu forcieren.

In der Nähe von Tamarin, wo sich der Surf-Hotspot von Mauritius befindet, mündet die Grande Riviere Noire ins Meer. Der Fluß kommt direkt aus dem Gebirge und dem Black River Gorges Nationalpark. Dort befindet sich das Betätigungsfeld von Yan De Maroussem dem Pionier im Bereich Wander- und Trekkingtourismus auf Mauritius. Er gründete vor bald 20 Jahren Yanature und macht seither mit Kleingruppen Ausflüge durch die Schluchten des Black Rivers, zum Weltnaturerbe Morne Brabant und zum Black River Peak, dem höchsten Berg auf Mauritius ( 828 m). Ursula Burkert ist mit Yan De Maroussem gewandert, eine Rum-Destillerie besucht, an einem Ravanne-Trommel-Kurs teilgenommen und wurde in der Kot Marie-Michèlle im Inselinneren mit der kreolischen Küche vertraut gemacht.

Ö1 Ambiente Sendung vom 29. Oktober 2023
Gestaltung & Redaktion: Ursula Burkert

Service

Mauritius
Yanture
Charmarel
ABAIM

Kot Marie-Michèlle Table d'hote
Chapelle Road, Midlands, Mauritius
Tel: +230578913271
kotemariemichelle@gmail.com

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