Preisträgerin Ö1 Talentestipendium 2023: Alisa Omelianceva

Am 9. November 2023 wurde Alisa Omelianceva im Leopold Museum mit dem Ö1 Talentestipendium für bildende Kunst ausgezeichnet. Das Stipendium in der Höhe von 10.000 Euro wird mit Unterstützung des Wiener Städtischen Versicherungsvereins vergeben. Bis 14. Jänner sind ihre Kunstwerke sowie die Arbeiten von Publikumspreisträger Carlos Vergara und den drei weiteren Shortlist-Künslter:innen in der Ausstellung "Habitat" zu erleben.

20. März 2024, 17:19

Das war die Ö1 Talentestipendiums-Gala

Die 1997 in Nowy Urengoi, Russland geborene Künstlerin studiert an der Universität für angewandte Kunst Wien, Studienrichtung: Masterstudium TransArts - Transdisziplinäre Kunst. Die Verletzlichkeit des menschlichen Körpers thematisiert sie in Skulpturen, Zeichnungen, Installationen, Performances und Fotografie.

TEUTA JONUZI

Alisa Omelianceva:

"Themen wie Organprojektivität, Heilung und die Erfahrung des Beobachters und des Beobachteten bilden oft die Grundlage meiner Konzepte. Ich interessiere mich für einen Körper, der verletzlich und gefährdet ist, einen Körper, dessen flüchtige Präsenz nur durch Schichten, Spuren und Oberflächen sichtbar ist, die zwischen dem digitalen und dem materiellen Raum verweilen."

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Jurybegründung im Wortlaut:

"In unterschiedlichen räumlichen Maßstäben untersucht Alisa Omelianceva den abwesenden menschlichen Körper, der sich in ihren gehärteten, sterilen Oberflächen spiegelt. Mit Objekten aus medizinischem Stahl oder architektonischen Interventionen mit raumgreifend applizierter Spiegelfolie thematisiert sie perspektivische Verhältnisse von Innen und Außen und - auf den menschlichen Körper bezogen - organische Barrieren und Öffnungen. Zwischen körpernaher Technologie und öffentlichen Räumen entsteht damit ein Hallraum, der auf die Regungen einzelner Körper wie auf gesellschaftliche Zustände reagiert."

Die Fachjury

Laura Amann, Kuratorin Kunsthalle Wien
Philippe Batka, Kurator Kunstsammlungen Vienna Insurance Group
Lucas Gehrmann, Freier Kurator und Kunstpublizist
Karola Kraus, Generaldirektorin mumok Wien
Michael Ladstätter, Leitung Ö1 Kommunikation
Anna Soucek, Radiojournalistin Ö1
Hemma Schmutz, Künstlerische Direktorin LENTOS Kunstmuseum Linz
Tina Teufel, Kuratorin Museum der Moderne Salzburg
Hans-Peter Wipplinger, Direktor des Leopold Museums Wien

Alisa Omelianceva im Wiener Leopold Museum

Helmut Graf
Publikumsliebling Carlos Vergara

Helmut Graf
Die Ausstellung im Wiener Leopold Museum lädt zur intensiven Auseinandersetzung ein.

Helmut Graf
Veronika Harb studiert Bildhauerei und Transmedialer Raum an der Kunstuniversität Linz. Sie ist mit ihren Arbeiten ebenfalls in der Ausstellung "Habitat" vertreten.

Helmut Graf
Luise Müller legt in ihrer Arbeit den Fokus auf narrativen Dokumentarfilm

Helmut Graf
Laura Roth studiert Grafik-Design und Fotografie an der Kunstuniversität Linz. Das Verschwimmen von Realität und Fiktion streckt sich dabei durch alle ihre Arbeiten.

Helmut Graf
Musikalisch begleitete den Abend Andreas Varady, aktueller Gewinner des Ö1 Jazzstipendiums.

Helmut Graf
Durch den Abend führte Ö1 Redakteurin Christine Scheucher

Helmut Graf

Ö1 Publikumsvoting

Auch das Ö1 Publikum wählte heuer wieder einen Gewinner. Im Rahmen eines Online-Votings kürten die Ö1 Hörer/innen Carlos Vergara zu ihrem Favoriten.

Der 1989 in Barranquilla, Kolumbien Künstler geborene Künstler studiert an der Universität für angewandte Kunst Wien Bildende Kunst und Fotografie

Carlos Vergara gewinnt eine kostenfreie Teilnahme am "Artist Statement" im Rahmen der Parallel Vienna 2024.

KAJA CLARA JOO

Carlos Vergara:

"Im Zentrum meiner Arbeit steht das Verwandlungspotenzial von Erinnerungen, Sehnsüchten sowie Fragestellungen der Identität. Durch verschiedene Techniken, die von der Fotografie über Collage und Skulptur bis hin zur Installationen reichen, hinterfrage ich, Dichotomien, Paradoxien und Dualitäten des menschlichen Zustands. An der Schnittstelle zwischen analogen und digitalen Reproduktionstechniken changierend bearbeite ich Abdrücke einer Leere, Abwesenheit und Melancholie."

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Das Ö1 Talentestipendium

Die Grundidee des Ö1 Talentestipendiums, einer Initiative für Studierende der österreichischen Kunst-Universitäten, basiert auf der Überlegung von Nachhaltigkeit. Diese Förderung soll dem Stipendiaten und Stipendiatinnen ermöglichen, sich ein Jahr lang ausschließlich ihrer künstlerischen Arbeit widmen zu können. Bewerbungen gingen von den vier österreichischen Kunstuniversitäten in Wien, Linz und Salzburg (Akademie der bildenden Künste Wien, Universität für angewandte Kunst Wien, Kunstuniversität Linz sowie Universität Mozarteum Salzburg) ein.

Helmut Graf

Silvia Lahner, Ö1 Programmchefin und Leiterin der Ö1 Kulturabteilung

"Kreativität zu fördern und Begabungen früh zu entdecken, das gehört mit zu den wichtigsten Aufgaben eines Kultursenders. Ö1 hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, jungen Talenten aus unterschiedlichen Bereichen, wie Jazz, bildende Kunst und Komposition nicht nur eine Bühne zu bieten, sondern sie darüber hinaus auch mit dem Ö1 Talente Stipendium weiter zu unterstützen. Ein Ausdruck der Wertschätzung für die Kunstschaffenden und Fundamental für einen weiteren, gedeihlichen Austausch mit dem Kultursender Ö1."

Helmut Graf

Georg Riedl, Vorstandsdirektor des Wiener Städtischen Versicherungsverein

"Ohne Künstler:innen keine Kunst! Wir fördern das Ö1 Talentestipendium bereits seit vielen Jahren. Denn wir glauben fest an junge, talentierte Kunstschaffende und daran, dass sie ihren eingeschlagenen Weg erfolgreich fortsetzen werden. Kunst bedarf unserer Unterstützung und Kunstschaffende brauchen Raum, um sich entfalten zu können. Gemeinsam mit Ö1 und dem Leopold Museum holen wir junge Kunstschaffende auch heuer wieder vor den Vorhang und bieten ihnen eine öffentlichkeitswirksame Bühne."

Helmut Graf

Hans-Peter Wipplinger, Direktor Leopold Museum und Jurymitglied

"Mit der Präsentation der Werke der Preisträger:innen des Ö1 Talentestipendiums und des Ö1 Publikumspreises, Alisa Omelianceva und Carlos Vergara, sowie der drei weiteren Finalist:innen - Veronika Harb, Luise Müller und Laura Roth - bietet das Leopold Museum nun bereits zum fünften Mal jungen, aufstrebenden Kunstschaffenden eine museale Plattform. Unter dem Titel Habitat zeigen die Nachwuchskünstler:innen mannigfaltige Perspektiven und ästhetische Herangehensweisen in der Auseinandersetzung mit gegenwärtigen und vergangenen Lebensrealitäten. Dank der großzügigen Unterstützung des Wiener Städtischen Versicherungsvereins und des Ö1 Talentestipendiums kann die prämierte Künstlerin sich intensiv ihrem kreativen Arbeitsprozess widmen. Wir freuen uns mit der heurigen Ausstellung einen Beitrag zur Sichtbarmachung junger, in Österreich wirkender Talente zu leisten."