Menschen vor Riesenbüchern

APA/DPA/HENDRIK SCHMIDT

Kontext

Sachbücher im Februar

Die monatlich erscheinende Sachbuch-Bestenliste der Medienpartner "Die Literarische Welt", Radiosender WDR 5, "Neue Zürcher Zeitung" sowie Ö1.

Unabhängiges Gremium

Unsere Liste wird von einem unabhängigen Gremium erstellt, dem Fachjournalisten und renommierte Publizisten angehören, darunter Wissenschaftler wie Herfried Münkler und Jochen Hörisch. Das Gremium, das ab Januar noch erweitert werden wird, ermittelt monatlich zehn Bücher auf Basis von Punkten. Jeder Juror, jede Jurorin kann 8, 6, 4 oder 2 Punkte für vier Bücher vergeben.

1. Theodor W. Adorno

"Zur Bekämpfung des Antisemitismus heute. Ein Vortrag", mit einem Nachwort von Jan Philipp Reemtsma, Suhrkamp Verlag, 87 Seiten

2. Ernst Toller

"Eine Jugend in Deutschland", herausgegeben und mit einem Nachwort von Ernst Piper, Die Andere Bibliothek, 345 Seiten

3. Omri Boehm / Daniel Kehlmann

"Der bestirnte Himmel über mir. Ein Gespräch über Kant", übersetzt von Michael Adrian, Propyläen Verlag, 352 Seiten

4. Anton Jäger

"Hyperpolitik. Extreme Politisierung ohne politische Folgen", übersetzt von Daniela Janser, Thomas Zimmermann und Heinrich Geiselberger, Suhrkamp Verlag, 136 Seiten

5. Christian Bommarius

"Todeswalzer. Der Sommer 1944", Deutscher Taschenbuchverlag (dtv), 316 Seiten

ex aequo, Paulin Ismard (Hg.)

"Welten der Sklaverei. Eine vergleichende Geschichte", Übersetzerkollektiv - Koordination Benedetta Rossi, Cécile Vidal und einem Vorwort von Michael Zeuske, Verlag Jacoby & Stuart, 1121 Seiten

7. Philipp Blom

"Aufklärung in Zeiten der Verdunkelung", Brandstätter Verlag, 224 Seiten

8. Eliot Weinberger

"Engel & Heilige. Übersetzt von Beatrice Faßbender", Berenberg Verlag, 166 Seiten

9. Friederike Otto

"Klimaungerechtigkeit. Was die Klimakatastrophe mit Kapitalismus, Rassismus und Sexismus zu tun hat, Ullstein Verlag, 336 Seiten

10. Barbara Beuys

"Die Heldin von Auschwitz. Leben und Widerstand der Mala Zimetbaum", Insel Verlag, 333 Seiten

"Amitav Gosh erschütterndes Buch über den Fluch der Muskatnuss erzählt eine andere Geschichte der Moderne. Das Buch zerstört in lose geflochtenen, wunderbaren Parabeln den Mythos von der friedlichen Globalisierung durch liberalen Handel. 'Kein Krieg ohne Handel, kein Handel ohne Krieg' wusste schon Jan Coen, der im 17. Jahrhundert die einheimischen Banda auf ihrem Archipel im indischen Ozean mit unglaublicher Brutalität ausrottete, um das Monopol der Ostindischen Handelskompagnie auf die wertvolle Muskatnuss für das holländische Imperium zu sichern. Die kapitalistische Moderne hängt an imperialer Expansion und Genozid - Schlachtfeld und sklavische Ausbeutung gehen heute Hand in Hand wie in Dubai oder 'Basra Logistics City'. Durch die brutale Allzerstörung durch diese, unsere Ökonomie werden nicht nur 'die Wilden', sondern die Erde und damit wir alle, die Zerstörer, zerstört." (Barbara Vinken)