Bär am Straßenrand in Rumänien

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Radiokolleg | 24. - 27. 06 2024

Die Rückkehr der Wildtiere

Die Rückkehr der streng geschützten Wildtiere stellt die lokale Bevölkerung, Schafherdenhalter auf Almen, aber auch die Politik vor neue Herausforderungen.

Die Bären

Die Bärin Gaia tötete im April einen jungen Jogger im Val di Sole im Trentino im Norden Italiens. Im Norden der Slowakei irrte im März ein Bär durch eine Stadt und verletzte dabei fünf Menschen. Eine Wanderin stürzte auf der Flucht vor einem Bären einen Abhang hinunter und starb. Die Meldungen über gefährliche Begegnungen mit Bären häufen sich. In Österreich leben derzeit keine Braunbären, es kommt nur "Bären-Besuch" von einzelnen Braunbär-Männchen, die in der Grenzregion unterwegs sind. Braunbären stehen gemäß der Europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie unter strengem Schutz. Wie sieht das "Bären-Management" in Österreich aus? Die Rückkehr der streng geschützten Wildtiere stellt die lokale Bevölkerung, Schafherdenhalter auf Almen, aber auch die Politik vor neue Herausforderungen.

Ulrike Schmitzer

Die Wölfe

Ein Wolf in Fieberbrunn. Ein Wolf im Mühlviertel. Wölfe im Bezirk Wolfsberg. Immer wieder Meldungen von Wolfsichtungen. In Österreich leben sieben Wolfsrudel mit insgesamt rund 80 Wölfen, doch wie viele Wölfe streifen auf der Suche nach einem Revier durch Österreich? Wölfe sind streng geschützt, doch einige Politiker fordern, dass ihr Schutzstatus verringert und "Risikowölfe" zum Abschuss freigegeben werden sollen. Wölfe sind vor allem für Schafe gefährlich: Rund 500 Schafe werden jedes Jahr von Wölfen gerissen. Sollen Schafherden auf den Almen durch Zäune geschützt oder von Hirten bewacht werden? Was sieht das "Wolfsmanagement" vor?

Ulrike Schmitzer

Die Goldschakale

Sie sind kleiner als ein Wolf, größer als ein Fuchs, sehen aber beiden ähnlich: die Goldschakale. In allen Bundesländern - außer Vorarlberg - wurden schon Goldschakale nachgewiesen. Die Schakale breiten sich derzeit in Europa aus, in Rumänien beklagen sich Bauern bereits über Schakale, die Kälber und Hühner reißen. Europaweit streifen rund 120.000 Goldschakale durch die Wälder. Sie fressen vor allem Ratten und Mäuse, aber auch Aas und Pflanzen. Seit 2015 versucht ein Projekt an der Universität für Bodenkultur in Wien mehr über die scheuen Schakale zu erfahren, denn derzeit fehlt es noch an Grundlagenforschung und an einem intensiven Monitoring.

Ulrike Schmitzer

Die Fischotter

Für die Artenschutzorganisation WWF gehören Biber und Fischotter - genauso wie der Wolf, der Luchs und der Seeadler - zu den "Big Five", also zu den "Zeigerarten", die die Türöffner für den Erhalt vieler anderer Arten sind. Der Fischotter wurde in Österreich fast ausgerottet, nun erholt sich der Bestand wieder. Doch seine Rückkehr ruft vor allem Fischzüchter auf den Plan: Fischotter würden Bäche, Flüssen und auch Teiche leerfressen. Artenschützer führen zur Verteidigung des Fischotters an, dass nicht der Fischotter die Gewässer leerräumt, sondern die Fische ganz andere tödliche Feinde haben: den Klimawandel und die Verbauung der Flüsse. Ist der Fischotter nur der "Sündenbock"?

Ulrike Schmitzer

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