Valerie Fritz

THOMAS NIKOLAUS SCHROTT

Ö1 Talentebörse

Valerie Fritz, Cello

In Kooperation mit den österreichischen Kunstuniversitäten präsentiert Ö1 junge Künstlertalente Österreichs. Die österreichische Cellistin Valerie Fritz erforscht ihr Instrument von Elektronik bis Darmsaiten, in zeitgenössischer wie klassischer Musik. Gleichermaßen offen und mit Sinn für Details geht sie auf Werke und Publikum zu. Mit ihrem breiten Repertoire beweist sie – häufig in eigenen Konzertprogrammen und neuen Aufführungsformaten –, wie stark alle Stilistiken vom Blick über den jeweiligen Tellerrand profitieren.

Ich bin eine Optimistin, vertraue auf mein Bauchgefühl und liebe Musik mit performativen Anteilen.

Engel-Familie, 1962

Engel-Familie, 1962

PICTUREDESK.COM/UNITED ARCHIVES/SIEGFRIED PILZ

Wie sind Sie zur Kunst gekommen?

Meine Großfamilie ist in der Nachkriegszeit als "Engel-Familie" überall in Europa aufgetreten und mit einem gemischten Repertoire aus Alter Musik, Klassik und alpenländischer Volksmusik sogar bis Japan, Südafrika und Australien gereist. In meiner Kindheit wurde auf Familienfesten immer über vier Generationen hinweg zusammen musiziert.

Kommt Kunst von können, müssen oder wollen?

Ich würde sagen, es braucht eine gesunde Mischung aus innerem Drang, Fleiß und Kreativität, um diesen Weg einzuschlagen.

Wo würden Sie am liebsten auftreten?

In meiner Heimatstadt Innsbruck gibt es einen wunderschönen, verwunschenen Garten im alten Stadtteil Hötting, den man nur durch einen kleinen Spalt im Tor erspähen kann. Dort würde ich gerne einmal spielen.

Mit wem würden Sie gerne zusammenarbeiten?

Wie viel Markt verträgt die Kunst? Zuviel Markt wird es dann, wenn man anfängt, sich zu verbiegen und aus karrieretechnischen Gründen von seinen eigentlichen Überzeugungen abweicht.

Und wie viel Kunst verträgt der Markt?

Bisher war mir das Angebot noch nie zu viel.

Wofür würden Sie Ihr letztes Geld ausgeben?

Ich würde es sparen, damit ich mir irgendwann ein gutes Instrument leisten kann.

Wann und wo sind Sie das letzte Mal unangenehm aufgefallen?

Als ich mich bei einem Orchesterkonzert in China an der falschen Stelle verbeugt habe.

Wollen Sie die Welt verändern?

Wollen ja, aber realistisch gesehen werde ich sie höchstens um meine Musik bereichern.

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