Projektion von Violeta Parra auf eine Hausmauer

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Violeta Parra - Gracias A La Vida

Das Leben hat ihr Hämmer, Turbinen, Barken und Regenschauer geschenkt, singt die chilenische Künstlerin Violeta Parra kurz vor ihrem Suizid, es hat ihr Haus und Hof geschenkt, das Lachen und die Tränen. Und aus Kummer und Glück webt sie - heißt es auf "Gracias a la vida" weiter - ihr Lied.

Chile, 1966

"Gracias a la vida" wurde zu einem der bekanntesten Lieder der Nueva Cancion Chilena, deren Grundlage Violeta Parra in den 1950ern legte, als sie begann, die durch Migration in die Städte langsam verschwindende rurale Kultur Chiles zu dokumentieren. Ihre Kompositionen bauten auf den Themen folkloristischer Lieder auf und setzen sich mit Armut auseinander, mit Religion und menschlichen Grundbedürfnissen. Violeta Parra wurde zur ersten lateinamerikanischen Künstlerin, die im Louvre ausgestellt wurde, am Fuß der Anden errichtete sie ein Kulturzentrum. Violeta Parra sollte nicht mehr erleben, wie "Gracias a la vida" in den späten 1960er Jahren in den Rang einer humanistischen Hymne erhoben wurde, wie die Nueva Cancion Chilena sich für soziale Gerechtigkeit engagierte und der linke Präsident Salvador Allende 1973 schließlich in einem Putsch ermordet wurde.

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