Art's Birthday 2025

16. Jänner 2025, 11:10

Does it spark joy? Yes, und wie! Die Kunst wird am 17. Jänner 2025 eine Million zweiundsechzig Jahre alt, und immer noch macht sie große Freude, vor allem wenn sie sich feiern lässt.

Es soll auch 2025 wieder eine laute, krachende und glitzernde Zeremonie zu Ehren der Kunst werden: Das ORF Kunstradio beteiligt sich - heuer erstmals unter dem neuen Sendungsnamen „Kunst zum Hören“ - mit einer Performance-Party und einer Live-Radiosendung an den Art’s-Birthday-Feierlichkeiten.

„Art ist more interesting than life“

Die Idee ist folgende: Am 17. Jänner wird der Geburtstag der Kunst gefeiert, indem Kunst gemacht wird. Die Idee hatte Robert Filliou. Der französisch-amerikanische Fluxus-Künstler erklärte den 17. Jänner 1963 zum einmillionsten Geburtstag der Kunst; seither wird der Art’s Birthday gefeiert. Da schließen sich Künstlerinnen, Musiker, Radiostationen, Galerien, Off-Spaces und Kulturveranstalterinnen zu einem weltumfassenden, losen Netzwerk ohne Schaltzentrale und ohne dominierende Player zusammen. Das funktioniert über das Internet, aber auch Radio ist ein probates Vernetzungstool, und selbst zum Festnetz-Telefonhörer wird manchmal gegriffen, um Geburtstagsständchen zu übermitteln.

„Art is what makes life more interesting than art“

Erlaubt ist alles, was Künstlerinnen sich einfallen lassen. Manche greifen da tief in die Fluxus-Werkzeugkiste, indem etwa das Publikum durch Handlungsanweisungen aktiviert wird oder Alltagsaktivitäten eine Überspitzung in das Absurde erfahren. Da können rohe Eier anstelle von Pingpongbällen durch die Luft fliegen, der Saal kann in einem Wirbelsturm aus zerrissenem Zeitungspapier untergehen oder der Geburtstagskuchen wird zur ächzenden Klangmaschine. „Art ist more interesting than life“, hieß es bei den Dadaisten, und Robert Filliou machte daraus „Art is what makes life more interesting than art“. Das heißt: Es gibt keine Unterscheidung. Kunst ist Leben, und das Leben ist Kunst.

„Die Klaviatur des Kreises“

Wir nennen unsere Art’s-Birthday-Feierlichkeiten „Die Klaviatur des Kreises“, damit ist schon fast alles gesagt. Folgende Performances sind geplant: Das Kollektiv Feldarbeiterinnen (Elisabeth Falkinger, Clara Jacquemard, Veronika Persché, Johanna Schlömicher und Petra Sturm) strickt ein Feld aus Garn und Sounds.

Conny Zenk bringt ihr Synth Bike zum Pulsieren und schickt wandelnde Lautsprecher aus. Autor und Performer Jopa Jotakin schießt Worte durch den Raum und fängt sie mit dem Theremin wieder ein. Und Chris Janka an seiner Funkengitarre sorgt im Duett mit seinem Klangluster dafür, dass ein paar Funken der Freude durch die Nacht fliegen.

All das bei freiem Eintritt im Studio 3 des Radiokulturhauses, zwischen 20.00 Uhr (diesmal wirklich pünktlich!) und 22 Uhr on site; und zwischen 22.08 und 24.00 live on air. Lang lebe das Eternal Network, das Robert Filliou aus dem Fluxus-Esprit einst ersann, und möge die „Fete Permanente“ niemals enden!