Styriarte-Publikum sammelt sich vor dem Schloss Eggenberg

NIKOLA MILATOVIC

Happy Birthday

40 Jahre Styriarte

Wir schreiben das Jahr 1985; der steirische Kulturlandesrat Kurt Jungwirth ist bemüht, Nikolaus Harnoncourt für ein Festival in seine Heimatstadt Graz zurückzuholen. Glück im Unglück: weil ein anderes Projekt des Ausnahmedirigenten nicht realisiert werden kann, findet sich tatsächlich eine Lücke im Terminkalender des Maestros und die Styriarte wird geboren.

40 Jahre später sind die Steirischen Festspiele aus dem internationalen Festivalkalender nicht mehr wegzudenken, alljährlich wenn der Juni sich zum Juli neigt, begeisterten sie circa 30.000 Besucher:innen in und rund um Graz. Harnoncourt prägte das Festival drei Jahrzehnte klang, er war dessen Herzkammer. Aber auch das lebhafteste Herz bleibt einmal stehen. Nach dem Tod des Dirigenten im März 2016 mussten die Steirischen Festspiele neue Wege beschreiten. Angeführt von Mathis Huber, der seit nunmehr seit 35 Jahren als Intendant für die Styriarte verantwortlich zeichnet, punktet das Festival auch ohne seinen spiritus rector mit künstlerischen Höhepunkten, starker Auslastung und enorm positiver Publikumsresonanz.

Unter dem Motto „Raum & Klang“

Zu ihrem 40. Geburtstag verschreibt sich die Styriarte dem Motto „Raum & Klang“. Von 19. Juni bis 20. Juli gibt es die Möglichkeit all jene wunderbaren Konzertsäle akustisch zu entdecken, die die grüne Mark zu bieten hat: vom Planetensaal des Schlosses Eggenberg bis zur Pfarrkirche in Stainz und vom Grazer Stefaniensaal bis zur Helmut-List-Halle, die im Grazer Kulturhauptstadt-Jahr 2003 von Nikolaus Harnoncourt musikalisch eröffnet wurde und seither dem Festival eine unendlich, flexible Raum-Klang-Spielfläche bietet.

In der Helmut List Halle, mit ihrer vorzüglichen Akustik, geht am 20. Juni das Eröffnungskonzert der Jubiläumsausgabe über die Bühne. Und ganz so wie im Gründungsjahr 1985 spielt auch 2025 der Geiger Thomas Zehetmair als erste Töne der Styriarte Johann Sebastian Bachs d-Moll-Partita mit der berühmten Chaconne. Zum Ausklang des Abends dirigiert Thomas Zehetmair die Jupitersinfonie, von Wolfgang Amadeus Mozart auch dessen Es-Dur-Sinfonia concertante steht auf dem Programm.

Thomas Zehetmair

Thomas Zehetmair

WOLFGANG SCHMIDT AMMERBUCH

Die Styriarte in Ö1

Allein, die Styriarte wäre kein Festival von heute ohne eine Komponistin unserer Zeit: Flora Geißelbrecht steuert eine Uraufführung bei. Ö1 überträgt dieses Geburtstagskonzert live ab 19.00 Uhr. Tags darauf, am Samstag, dem 21. Juni, macht der Ö1 Klassik-Treffpunkt auf seiner ersten Station der diesjährigen Sommertour in Graz Halt, zu Gast sind Mathis Huber, die Grazer Domkapellmeisterin Melissa Dermastia und Thomas Zehetmair. Ö1 sendet live ab 10.05 Uhr aus dem ORF-Landesstudio Steiermark. Sie möchten die Sendung hautnah erleben, dann kommen Sie vorbei und seien Teil des Publikums.

In guter, alter Tradition zeichnet Ö1 auch heuer wieder Styriarte-Highlights auf; beispielsweise eine Aufführung der Ballettoper Gl'incantesimi disciolti von Antonio Draghi, die dieser für die pompöse Hochzeit von Kaiser Leopold I. im Jahr 1673 in Schloss Eggenberg komponiert hat. Dem Mitschnitt dieses Opernjuwels können Sie am 2. Juli, um 19.30 Uhr, im Rahmen unserer Sendereihe Alte Musik - neu interpretiert nachspüren.

Den musikalischen Schlusspunkt zur Styriarte-Jubiläumsausgabe setzt ein Großmeister der historischen Aufführungspraxis: Jordi Savall. Seit 33 Jahren ist der katalanische Superstar Stammgast der Steirischen Festspiele. Eines der Themen, über das der 83-jährige Gambist, Dirigent und Ensembleleiter am 15. Juni in den Gedanken, spricht, um 9.05 Uhr, in Ö1.

Ö1 überträgt das Eröffnungskonzert der 40. Styriarte, live aus der Grazer Helmut List Halle am 20.6 um 19.00 Uhr.