Ursula Krechel

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Literatur

Büchner-Preis geht an Ursula Krechel

Die deutsche Autorin Ursula Krechel (77) erhält den Georg-Büchner-Preis 2025. Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung soll am 1. November im Staatstheater in Darmstadt verliehen werden. Der Büchner-Preis zählt zu den wichtigsten literarischen Auszeichnungen im deutschsprachigen Raum. Im vergangenen Jahr war der auch in Wien lebende Südtiroler Autor Oswald Egger prämiert worden.

"Mit ihr zeichnet die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung eine Autorin aus, die in ihren Gedichten, Theaterstücken, Hörspielen, Romanen und Essays den Verheerungen der deutschen Geschichte und Verhärtungen der Gegenwart die Kraft ihrer Literatur entgegensetzt", begründete die Jury ihre Entscheidung. Die Themen Flucht, Exil, Gewalt, Feminismus seien von Anfang an in dem Werk der in Berlin lebenden Autorin präsent.

Ursula Krechel

HEIKE STEINWEG

Ursula Krechel

Flucht, Gewalt, Feminismus

Ursula Krechel wurde am 4. Dezember 1947 in Trier geboren und studierte Germanistik, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte. Nach dem Studium arbeitete sie als Dramaturgin an den Städtischen Bühnen Dortmund, ihr literarisches Debüt gab sie 1974 mit dem Theaterstück "Erika", 1977 folgte mit "Nach Mainz!" der erste Gedichtband und 1981 ihr erster Roman "Zweite Natur". Zuletzt veröffentlichte sie "Beileibe und zumute. Gedichte" (2021) und der Essayband "Gehen, Träumen, Sehen. Unter Bäumen" (2022).

In diesem Jahr erschienen der Roman "Sehr geehrte Frau Ministerin", in dessen Mittelpunkt vier Frauen in Antike und Gegenwart stehen, deren Leben von erlittener und ausgeübter Gewalt geprägt ist, sowie der Band "Vom Herzasthma des Exils" (2025). Zahlreiche ihrer Bücher erschienen auch im österreichischen Jung und Jung-Verlag.

Frisch, Erb, Özdamar

Seit 1951 vergibt die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung den Preis an Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die in deutscher Sprache schreiben. Die Preisträger müssen "durch ihre Arbeiten und Werke in besonderem Maße hervortreten" und "an der Gestaltung des gegenwärtigen deutschen Kulturlebens wesentlichen Anteil haben". Zu den Preisträgern gehören Max Frisch (1958), Günter Grass (1965) und Heinrich Böll (1967) sowie in jüngerer Zeit Lukas Bärfuss, Elke Erb, der Österreicher Clemens J. Setz und Emine Sevgi Özdamar. Namensgeber ist der Dramatiker und Revolutionär Georg Büchner ("Woyzeck"). Er wurde 1813 im Großherzogtum Hessen geboren und starb 1837 in Zürich.

Text: APA, Red.

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Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung