Ruth Größwang

ORF/FLORIAN JAUK

Ö1 Talentebörse

Ruth Größwang, Bildende Künstlerin

Ruth Größwang, geboren 1996 in Ried im Innkreis, studiert Experimentelle Gestaltung an der Kunstuniversität Linz. Ihre Arbeiten erforschen psychologische, historische und ökologische Zusammenhänge, wobei sie organische Materialien verwendet.
Mit einer Vorliebe für ortsspezifische Projekte und einer experimentellen Herangehensweise strebt sie danach, neue Perspektiven zu eröffnen und emotionale Reaktionen zu wecken.

Arbeitsvorhaben

Ich setze mich mit der transgenerationalen Weitergabe von Erfahrungen aus der NS-Diktatur auseinander. Ausgehend von meiner Familiengeschichte interessiere ich mich dafür, wie sich Angst, Scham, Gehorsam und Ohnmacht über Generationen fortsetzen können. Im Sommer ist eine Ausstellung zu diesem Thema geplant. Im Anschluss möchte ich die dabei gewonnenen Ansätze im Rahmen meiner Diplomarbeit weiterentwickeln.

Kommentar der Künstlerin

Ich setze mich mit der transgenerationalen Weitergabe von Erfahrungen aus der NS-Diktatur auseinander. Ausgehend von meiner Familiengeschichte interessiere ich mich dafür, wie sich Angst, Scham, Gehorsam und Ohnmacht über Generationen fortsetzen können. Im Sommer ist eine Ausstellung zu diesem Thema geplant. Im Anschluss möchte ich die dabei gewonnenen Ansätze im Rahmen meiner Diplomarbeit weiterentwickeln.

Rauminstallation

won‘t you breathe with me, 2023 Latex mit Transferdruck, ca. 400 x 500 cm, 2024 / digitales Video, 1:30 min, 2023

Als Erweiterung des Videos von einem scheinbar atmenden Stein ist die Latexinstallation für einen Raum im Phileas entstanden. Dafür wurde der Boden abfotografiert und mit einem Transferverfahren auf Latex übertragen. Diese zweite Haut wurde über den gesamten Boden und die Möbel gespannt und gemeinsam mit dem Video ausgestellt.

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Posidonia, 2024 Perforiertes Neptungras, Acryllack
ca. 250 cm
digitales Video, 2024
45 Sekunden, Loop

Für die Installation wurden angeschwemmte Posidonia-Oceanica-Blätter verwendet – ein uraltes, bedrohtes Seegras des Mittelmeers. Einzelne Pflanzen können bis zu 2000 Jahre alt werden. In verblüffender Ähnlichkeit mit Filmstreifen zeigen sie Spuren von Zeit, Licht und Bewegung – ein visuelles Archiv ökologischer Veränderungen und schwindender mariner Lebensräume.

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Flecken an einer Wand

blinde flecken, 2021 ortsspezifische Wandmalerei
ca. 300 x 200 cm

Die Linzer Brückenkopfgebäude wurden in der NS-Zeit errichtet. Sie sind eine historisch belastete Architektur, in die sich Gewalt eingeschrieben hat. In ihren Kellerräumen finden sich Schimmelflecken, die an Hämatome erinnern. Diese „Verletzungen“ wurden in eine hautähnliche Malerei eingebunden, eine angrenzende Wand zeigt eine Videoprojektion, in der blaue Flecken erscheinen und verschwinden: Transgenerationale Traumata treten an unerwarteten Orten erneut in Erscheinung.

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Ausbildung

  • seit 2021 Kunstuniversität Linz, Bildende Kunst / Experimentelle Gestaltung (Anna Jermolaewa)
  • 2015 - 2021 Kunstuniversität Linz, Bildnerische Erziehung und Textiles Gestalten (Hubert Lobnig)

Projekte und Ausstellungen (Auswahl)

  • 2025 ORDNUNG IST DAS HALBE LEBEN, 20er Haus, Ried im Innkreis (kommend, mit Walentina Ammann)
  • 2025 Eröffnung eines Gedenkortes für polnische Zwangsarbeiter*innen, Redlham (mit Walentina Ammann)
  • 2024 Preise und Talente, die KUNSTSAMMLUNG des Landes OÖ, Linz
  • 2024 The Experimental Pavilion Show , Phileas, Wien
  • 2024 OÖ AIR, Offenes Kulturhaus, Linz
  • 2024 cycling trivialities, B74, Luzern, CH
  • 2023 Laborator Speculativ Doar Mâine 1.0, Kulturhauptstadt Timisoara, RO
  • 2023 Molto bene, molto bene, molto molto bene, sí?, Roter Keil, Graz
  • 2023 Hochsommerfestival, Schloss Grad, SLO
  • 2023 Fleischfressen.Schlussmachen.Ablichten., Diskussion, Keplersalon, Linz
  • 2023 Won‘t you breathe with me (Solo), Salzamt, Linz
  • 2023 Memento Mori, Ursulinenkirche, Linz
  • 2022 Ich kann nicht mehr 2, Fluc, Wien
  • 2021 Symbiotic Matter (Solo), Kunstuni Linz
  • 2019 Festival der Regionen, Perg