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"DRINNEN, BEI MIR, BIN ICH SEHR TRAURIG. JOSEPH ROTH"
Autor
Helmut Peschina (Österreich)
Regie
Harald Krewer
Musik
Max Nagl
Produktion
ORF , 2019 (Neuproduktion)
Assistenz
Julia Herzog
Schnitt
Manuel Radinger
Ton
Anna Kuncio
Mit
Christiane von Poelnitz (Manga Bell)
Falk Rockstroh (Hermann Kesten)
Katharina Lorenz (Irmgard Keun)
Ulrich Noethen (Gustav Kiepenheuer)
Katharina Stemberger (Friedl Roth)
Johannes Silberschneider (Soma Morgenstern)
Joseph Lorenz (Stefan Zweig)
Erwin Steinhauer (Joseph Roth)
Michael Rotschopf (Sprecher der historischen Aufnahmen)
Musiker/innen:
Martin Eberle (Trompete)
Anne Harvey-Nagl (Violine)
Melissa Coleman (Cello)
Herbert Pirker (Schlagzeug)
Max Nagl (Saxophon, Klarinette und Melodica)
Inhalt
Am 27. Mai 2019 jährt sich zum 80. Mal der Todestag Joseph Roths. Man kennt seine Schriften, aber kaum die Lebensgeschichte des Autors. Der Joseph-Roth-Kenner und Hörspielautor Helmut Peschina hat für Ö1 aus Originalquellen ein biografisches Joseph-Roth-Hörspiel verfasst, das Roths Lebensgeschichte erzählt und ein besseres Verständnis seiner Werke ermöglicht. Von Brody in Ostgalizien über Lemberg, Wien, Berlin bis ins Hotel Foyot in Paris folgt das Hörspiel Roths Lebensweg. Anders als im dokumentarisch verpflichteten Feature wird im Hörspiel die "innere Wahrheit" Roths deutlich.
"So scharf und genau seine Beschreibungen auch sind, indezent oder indiskret sind sie nie. Er litt mit seinen Geschöpfen, er verurteilte sie nie. Aber er tauchte sie in das klare Licht, in dem alle Details deutlich werden. Er liebte die Anmut mehr als den Tiefgang und hatte Charme genug, um auf die Gewichtigkeit verzichten zu können. Leicht gab sich die Weisheit Joseph Roths, gelassen und heiter". (Marcel Reich-Ranicki).
Roth wird von vielen noch immer nur als verklärter Monarchist eingeschätzt und nicht als der scharf und klar denkende politische Autor, der sich in seinen Aufsätzen und Feuilletons gegen Verfolgung, Ausbeutung und politischen Terror stark machte. Seine unzähligen Feuilletons - er war einer der bestbezahlten Feuilletonisten seiner Zeit - sind von einem Großteil der Leserschaft noch immer unentdeckt.
Ende Jänner 1933 verließ Roth Deutschland, um nach Frankreich zu emigrieren: "Es ist Zeit, wegzugehen. Sie werden unsere Bücher verbrennen und uns damit meinen. Wenn einer jetzt Jakob Wassermann heißt oder Alfred Döblin oder Roth, darf er nicht länger abwarten. Wir müssen fort, damit es nur die Bücher sind, die in Brand gesteckt werden". Diese bedrohliche Zukunftsvision der Bücherverbrennung, bezugnehmend auf Heinrich Heines Äußerung "... wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen", soll Joseph Roth im Kreise von Freunden und Bekannten im Juni 1932 in einem seiner Berliner Stammlokale ausgesprochen haben. Drei Monate nach Roths Tod im Mai 1939 beginnen die Nationalsozialisten einen Krieg, der ein Weltkrieg werden wird, und in dem seine Frau Friedl und alle seine Verwandten umgebracht werden.
Sendedaten
18. Mai 2019 (NP, 58:13 min )
mehr dazu im Ö1 Programm
20. März 2021 (WH, 58:13 min )
mehr dazu im Ö1 Programm
31. August 2024 (WH, 58:13 min )
mehr dazu im Ö1 Programm
Trailer
"Drinnen, bei mir, bin ich sehr traurig. Joseph Roth", 4:42