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Mutter Courage und ihre Kinder

Autor

Bertolt Brecht (Deutschland)

Regie

Edwin Zbonek

Musik

Paul Dessau

Produktion

ORF-W , 1972 (Neuproduktion)

Mit

Lya Dulitzkaya (Mutter Courage)
Elisabeth Danihelka (Kathrin, Sprecherin der Rahmentexte)
Wolfgang Gasser (Eilif, der ältere Sohn)
Kurt Sobotka (Schweizerkäs, der jüngere Sohn)
Karl Krittl (der Werber)
Ossy Kollmann (der Koch)
Erwin Groß (der Feldhauptmann)
Karl Schuster (der Zeugmeister)
Isolde Rektenwald (Yvette Pottier)
Karl Krittl (der alte Obrist)
Alfred Traxler (ein Schreiber)
Walter Gellert (ein junger Soldat)
Mario Kranz (ein älterer Soldat)
Heinz Grohmann (ein Bauer)
Elisabeth Stiepl (eine Bäuerin)
Christian Futterknecht (ein junger Bauer)
Michael Herbe (der Fähnrich)
Guido Wieland (der Feldprediger)

Inhalt

Brechts 1938/39 im schwedischen Exil verfasstes Drama steht beispielhaft für sein Konzept des epischen Theaters. Die Zuschauenden sollen distanziert und kritisch das Bühnengeschehen analysieren. Nicht Mitgefühl und Emotionen sind das Ziel, sondern gesellschaftskritische Erkenntnisse und - daraus folgend - gesellschaftlich relevantes Handeln.

Mutter Courage spielt im Dreißigjährigen Krieg. Sie, die Marketenderin, lebt vom Krieg. Der Krieg nimmt ihr ihre Söhne, am Tod des jüngeren wird sie durch ihre Profitgier mitschuldig. Dennoch bejaht die Courage den Krieg und hofft auf dessen Fortsetzung …

Brechts Theaterstück gilt als Warnung an die, die 1938/39 noch hofften, durch geschicktes Handeln mit dem Krieg umgehen zu können. Aus heutiger Sicht ist die „Courage“ ein Stück, das sich gegen Glaubenskriege und Nationalismen richtet. In der Zeit des Kalten Krieges wurden Brechts Werke von vielen als kommunistische Propaganda gedeutet und abgelehnt. Zwischen 1953 und 1963 hat keine der großen Bühnen Wiens Werke von Bertolt Brecht aufgeführt. Die erste große Wiener Bühne, die diesen „Brecht-Boykott“ beendete, war das Wiener Volkstheater 1963 mit „Mutter Courage und ihre Kinder“ mit Dorothea Neff in der Hauptrolle (Regie: Gustav Manker). Die ORF Hörspielfassung entstand neun Jahre später, unter der Regie des späteren langjährigen Leiters des Theater der Jugend, Edwin Zbonek.

Sendedaten

5. November 1972 (NP, 58:25 min )
8. November 1972 (WH, 58:25 min )
10. August 1996 (WH, 58:25 min )
12. August 2006 (WH, 58:25 min )
7. September 2019 (WH, 58:25 min ) mehr dazu im Ö1 Programm

Trailer

Mutter Courage und ihre Kinder, 2:59