Radiokolleg - Wurzelklang und Hörnersang

Die Hirtenhörner Europas und ihr musikalisches Revival
(1). Gestaltung: Edith-Ulla Gasser

Wie verständigten sich die Hirten, bevor es das Handy gab? Praktisch jede europäische Region mit extensiver Viehwirtschaft "erfand" ihr eigenes weittragendes Blasinstrument. In Rumänien hieß es Bucium, in der Steiermark Wurzhorn, in Polen Ligavka und im Nordwesten Deutschlands Middewinterhorn. Das "Hirtentelefon" wurde aus Tierhörnern, aus Holz oder Metall hergestellt, es war gerade, geschwungen oder schneckenförmig eingerollt. Adalbert Stifter, der steirische Erzherzog Johann und der rumänische Nationaldichter Mihai Eminescu beschrieben den sentimentalen Klang der Hirtenhörner, von denen es hieß, dass man sie bis ins Jenseits hören könne. Die originellen Naturtonreihen der europäischen Hirtenhörner werden heute wiederentdeckt und in neue musikalische Zusammenhänge gestellt.

Service

Buchtipp:
Franz Schüssele: "Alphorn und Hirtenhorn in Europa." Es gibt das Buch mit oder ohne CD, sie enthält über 60 Tonbeispiele.
Die CDs der Gruppe Stimmhorn heißen: "Schnee", "Inland", "Sanshi/Purpurberg" oder "Hornroh". Alle sind sehr empfehlenswert .

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