Radiokolleg - Kolorierte Partituren

Über Musik und Farbe
(1). Gestaltung: Martin Gross

"Der Eindruck, der aus der einfachen Verteilung von Farben, Lichtern und Schatten hervorgeht, das ist die Musik des Bildes. Bevor man überhaupt weiß, was das Bild darstellt, ist man doch sofort ergriffen von dem magischen Akkord seiner Farben", schrieb Paul Gaugin, der "Musik in Farbe" schaffen wollte.
Alexander Skrjabin führte im Bestreben, Musik und Farbe zu einem einheitlichen Ganzen zu vereinigen, in die Partitur seines Poems "Promethee" ("Le poeme du feu") die Lichtklaviatur ein. Und Olivier Messiaen dachte und schrieb in Farben; das ging soweit, dass in manchen Partituren neben bestimmten Akkorden akribisch genau auch die zugeteilten Farbkombinationen notiert sind.
Auch in der Popmusik begegnet man dem assoziativen Spiel mit Farben auf Schritt und Tritt. Die Beatles etwa besangen ihre farbigen LSD-Erfahrungen (Lucie in the Sky), die Stones wollten alle Farben aus ihrem Leben verbannen (Paint it Black).
Und im Grenzbereich zwischen Jazz und Avantgarde finden sich zahlreiche malende Musiker und musizierende Maler wie Hans Koller und Christian Ludwig Attersee.

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