Hörspiel-Studio

"Mein Vater war Siebenbürger". Von Wolfgang Martin Roth. Mit Michael König, Christiane von Poelnitz, Maria Urban, Markus Hering, Christoph Theiler, Florian Scholz, Jakob Scholz, Benedikt König u. v. a. Regie: Götz Fritsch

In der Wohnung roch es nach "Klausenburger Kraut", man las das "Licht der Heimat" und besuchte regelmäßig die Heimattreffen der Siebenbürger Sachsen. Schon als Junge musste der kleine Erwin seinem Vater versprechen, dass er sein "Siebenbürger Blut nie zu Wasser werden lässt".

Aber genaugenommen versteht Erwin nicht, weshalb er ein Siebenbürger Sachse sein soll. Schließlich ist er nicht in Rumänien, sondern in Göttingen geboren. Und mit all dem landsmannschaftlichen Getue hat er sowieso nichts am Hut ... (Produktion ORF 2007)

In seinem Hörspiel "Mein Vater war Siebenürger" reflektiert der Schriftsteller und Psychotherapeut Wolfgang Martin Roth seinen eigenen biografischen Hintergrund. Es geht um die Konfrontation mit der jüngeren Geschichte der Siebenbürger Sachsen, die sich als Opfer des Dritten Reiches verstehen und ihren eigenen Anteil an den Verbrechen des Nationalsozialismus nicht wahrhaben wollen. Roth rekonstruiert auf humorvolle Weise eine Kultur, die es auch im heutigen Siebenbürgen kaum mehr gibt, die aber in deutschtümelnden Landsmannschaften und auf Heimatseiten im Internet ein Überleben sucht.

Regie in dieser Produktion des ORF führt übrigens einer, der das Thema hinlänglich aus eigener Anschauung kennt. Die Famile des Hörspiel- und Theaterregisseurs Götz Fritsch stammt ebenfalls aus jenem Land, das man auf rumänisch Transsylvanien nennt.

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