Radiokolleg - Die Kulturtechnik des Speicherns
Konservieren, komprimieren, verlieren (2). Gestaltung: Mariann Unterluggauer
1. September 2009, 09:30
Einst sprach man vom Speichern nur im Zusammenhang mit Vorratskammern: Es gibt den Museumsspeicher und die Speicherkammer.
Heute hingegen lagert man bits und bytes ein. Aber nicht notgedrungen um sich zu erinnern oder karge Zeiten zu überwinden, sondern um beruhigt zu vergessen. Digitale Fotos werden zwar zuhauf geschossen, aber genauso schnell und gern wieder vergessen. Und als letzte Instanz gibt es noch immer den Festplatten-Crash und veraltete Datenträger.
Seitdem Rechner mit reichlich Speicherkapazitäten ausgestattet werden, sorgen sich manche um die menschliche Ressource Aufmerksamkeit. Sie sei, im Gegensatz zum digitalen Speicher, nicht endlos erweiterbar. Mit der Frage, wie viel das menschliche Gehirn an Informationen speichern kann, beschäftigten sich Computerwissenschafter schon in den 1950er Jahren. Ihre Antworten führten gleichermaßen zu Missverständnissen wie zu erstaunlichen Ergebnissen.
Service
Buch-Tipps
Horst Völz: Wissen, "Erkennen, Information. Datensepicher von der Steinzeit bis in das 21. Jahrhundert", Digitale Bibliothek 159, Directmedia Publishing GmbH, Berlin 2007.
Michael Buckland, "Emanuel Goldberg and His Knowledge Machine. Information, Invention, and Political Forces", Libraries Unlimited, 2006.
Heinz von Foerster, "Memory and Inductive Inference", BCL 152, Bionic Symposium, 1966
Link
Vannevar Bush: As We May Think, Atlantic Monthly, 1949