Tonspuren

C-Dur. Die Reine. Feature von Philip Scheiner

Die Tonart C-Dur teilt mit a-Moll den Gipfel des Quintenzirkels. Beide werden ohne Vorzeichen geschrieben, beide spielen sich auf den weißen Tasten des Klaviers ab. Und doch liegen Welten zwischen Moll und Dur. Hier die große Terz und dort die kleine bilden die Grundfarben abendländischen Musikverständnisses, das augenscheinlich zwischen Trauer und Heiterkeit schwankt.

Innerhalb des Tongeschlechts Dur sind die Charakterisierungen mittlerweile subjektiv und beliebig. Die gleichstufige Stimmung des Klaviers macht die historischen Einteilungen obsolet - C-Dur klingt heute nicht mehr anders als D-Dur, nur einen Ganztonschritt tiefer. Dass dennoch auch heute noch trefflich über "Reinheit", "Festlichkeit" und "Pracht" von C-Dur disputiert werden kann, versucht dieses Feature zu zeigen - von freudig bis kriegerisch.

Sendereihe

Gestaltung