Dimensionen - Magazin

1. Projekt Biodiversität: Bären in Österreich
2. Ettore Majorana: Das verschollene Genie der italienischen Kernphysik
3. Künstlicher Speichel soll Zähne schützen
4. Transitional Justice - Nachhaltige Friedenssicherung

Redaktion: Franz Tomandl

Bären reißen Schafe und plündern Bienenstöcke. In Österreich gibt es nur einige wenige Braunbären, doch sie schaffen es immer wieder in die Schlagzeilen, wenn sie dem Menschen, seinen Siedlungen und seinen Tieren zu nahe kommen. Die Mehrheit der Österreicher befürwortet laut Befragungen das Aussetzen von Bären. Anfang der 1970er-Jahre wanderte der so genannte "Ötscherbär" von Slowenien bis in die Steiermark und ließ sich dort nieder. Seither wurden immer wieder Bären ausgesetzt, doch Wildtierbiologen arbeiten bis heute daran, einen dauerhaften Bestand der Braunbären aufzubauen.
Mit Christoph Walder, Biologe, Rum (Tirol). Autor: Mark Hammer.

Am 26. März 1938 bestieg der 31-jährige, sizilianische Physiker Ettore Majorana in Palermo ein Nachtschiff , um an der Universität Neapel wieder seine Lehrtätigkeit aufzunehmen. Seit diesem Tag gilt der Wissenschaftler als verschollen. Die Nachforschungen der Familie und die spätere Spurensuche der Historiker konnten das mysteriöse Verschwinden des hochbegabten Physikers nicht aufklären. "Der Fall Majorana" - die Dimensionen haben ihn vor einigen Jahren in einer 4-teiligen Serie aufgerollt - gilt heute noch als eines der größten Rätsel der italienischen Wissenschaftsgeschichte. Hat Majorana Selbstmord begangen oder sich in ein Kloster zurück gezogen? Ist der Physiker nach Argentinien ausgewandert oder gar Opfer einer Entführung geworden? Bis dato liegen für diese spekulativen Theorien nur mehr oder weniger plausible Indizien, aber keine Beweise vor. -Jetzt hat der portugiesische Physiker Joao Magueijo vom Londoner Imperial College ein neues Buch zur Causa vorgelegt. Darin legt der Autor den Schwerpunkt aber nicht auf den "Kriminalfall Majorana, der weiterhin ungelöst bleibt, sondern auf die außergewöhnliche Persönlichkeit und revolutionäre Physik des verschollenes Genies. Mit Joao Magueijo, Physiker am Imperial College in London. Autor: Armin Stadler .

Joao Magueijo: A Brilliant Darkness. The Extraordinary Life and Mysterious Disappearance of Ettore Majorana, the Troubled Genius of the Nuclear Age (Basic Books, New York)

Künstlicher Speichel soll Zähne schützen

Dentintubuli sind jene kleinen Kanäle im Zahn, die das Schmerzempfinden an die Zähne weiterleiten. Wenn Zahlhälse freiliegen, sind die Schmerzen am größten. Eine bestimmte Substanz im Speichel kann diese Schmerzen lindern. Schweizer Forschern ist es gelungen, diese Substanz im Labor nachzubauen. Sie haben damit den Grundstein für schützende Zahnpasten gelegt. Mit Robert Eichler, Forschungseinrichtung Gaba Therwi; Peter Städtler, Klinische Abteilung für Zahnerhaltung, Universitätsklinik Graz. Autorin: Edith Bachkönig.

Ob Deutschland und Österreich, Südafrika oder die Nachfolgestaaten Jugoslawiens: Am Ende von Diktatur und Krieg steht jede Gesellschaft vor der Frage, wie mit begangenem Unrecht umzugehen ist, um Gerechtigkeit herzustellen bzw. langfristig Frieden zu sichern. Historiker, Soziologen und Politologen, die sich Gedanken über Transitional Justice, zu Deutsch in etwa: Recht in Zeiten des Umbruchs, machen, untersuchen beispielsweise Instrumente zur Wiederherstellung von Gerechtigkeit. Widmen sich aber auch der Frage, wie Gesellschaften mit Verbrechen umgingen und umgehen, die zur Zeit ihrer Begehung staatlich angeordnet bzw. geduldet worden sind und fragen danach, was sich heute daraus lernen lässt. Winfried Garscha, Claudia Kuretsidis-Haider, Zentrale Österreichische Forschungsstelle Nachkriegsjustiz. Autorin: Tanja Malle-

Sammelband: "Gerechtigkeit nach Diktatur und Krieg", Clio Verlag

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Claudia Kuretsidis-Haider und Winfried Garscha (Hrsg)., "Gerechtigkeit nach Diktatur und Krieg", Internationale Tagung der Zentralen Österreichischen Forschungsstelle Nachkriegsjustiz 2008, Clio Verlag

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