Vom Leben der Natur

Diese Woche: Ein kleines Nagetier im dichten Geäst. Die Biologin Birgit Rotter über die Haselmaus. Dieses Tier ist keine echte Maus, sondern gehört zu den Schläfern.
Teil 5: Fraßspuren an Nüssen
Gestaltung: Barbara Zeithammer

Im dichten Gestrüpp, dort wo Brombeeren, Weißdorn und Schlehdorn wachsen, findet man auch die Haselmaus. Die Haselmaus ist eine "falsche" Maus; sie gehört zur Familie der Schläfer und ist die kleinste Schläfer-Art, die in Österreich lebt.

Wie ihre Verwandten (Siebenschläfer oder Gartenschläfer, zum Beispiel) verschläft die Haselmaus mehr als die Hälfte des Jahres und auch unter Tags schläft sie viel; sie ist nachtaktiv. Haselmäuse sind schwer zu entdecken und nicht leicht zu erforschen: Sie sind nur etwa mausegroß, ihre Nester sind hoch in den Sträuchern verborgen, ihre Lebensräume mosaikartig über Wälder verteilt und auf einem Hektar leben nur vier bis fünf Tiere. Im Gegensatz zu den meisten Pflanzenfressern, hat die Haselmaus keinen Blinddarm. Sie ist daher auf einen artenreichen Lebensraum angewiesen. Haselnüsse braucht sie nicht unbedingt.

Haselmäuse sind EU-weit geschützt und in ihren nördlichen Verbreitungsgebieten gefährdet. Für Österreich fehlen aktuelle Daten und Untersuchungen. Birgit Rotter initiierte im Jahr 2009 ein großes Nussjagd-Projekt. Die Verbreitung der Haselmaus im Wienerwald wird erforscht.

Service

Interviewpartnerin
Mag.a Birgit Rotter
Biologin, Fachgebiet Zoologie
Arbeitet bei den Bundesforsten im Biosphärenpark-Wienerwald-Team
Initiatorin und Ansprechpartnerin des Nussjagd-Projektes

Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie
Veterinärmedizinische Universität Wien
Savoyenstraße1
A-1160 Wien

Bundesforste

Nussjagd-Projekt

Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie

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