Da capo: Hörbilder

Schatten. Schemen. Dämonen. Die Bilderwelten des Max Weiler. Zum 100. Geburtstag des österreichischen Malers. Von Peter Zimmermann

"Ich habe Bilder gesucht, die mir gefallen haben zu gestalten", sagte Max Weiler im Jahr 1986 rückblickend über seine Malerei. "Erst später, oft viel später, sah ich, dass so merkwürdige Figuren auf den Bildern sind. Da habe ich alle Bilder daraufhin angeschaut und sah Schatten, Schemen und Dämonen."

Sieben Jahrzehnte lang arbeitete sich Weiler konsequent durch die Moderne des 20. Jahrhunderts, nie allerdings machte er dabei Konzessionen an Moden und Ideologien. Er zerstritt sich mit den öffentlichen Auftraggebern, z. B. bei der Ausgestaltung der Theresienkirche auf der Hungerburg in Innsbruck oder des Innsbrucker Hauptbahnhofs.

Weiler blieb zeitlebens ein Außenseiter. Vor allem durch sein - heute würde man sagen: esoterisches - Naturverständnis. "Ich habe das Geistige, das Gefühl der unendlichen Landschaft, das Gefühl des in der Landschaft spürbaren Unendlich-Mystischen durchgesiebt, durchgehämmert, geknetet und zu einer reinen Form gebracht - also wirklich gemacht." Natur verstehen bedeutete ihm, Natur zu analysieren, sie in Elementarteile zu zerlegen, in Flächen und Flecken, in Bruchlinien und Strukturen. Cézanne und Kandinsky beeinflussten ihn dabei ebenso sehr wie Caspar David Friedrich und die chinesische Kunst.

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Max Weiler

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  • Peter Zimmermann