Dimensionen - Magazin

1. Die abschaltbare Fabrik
2. Geisteswissenschaften im Nationalsozialismus
3. Die größten Hindernisse für die Integration von Migranten.
4. Echo unserer Zeit - 50 Jahre Mediathek
Redaktion und Moderation: Franz Tomandl

Wenn Industrieanlagen außerhalb der Schichten wie zum Beispiel am Wochenende nicht in Betrieb sind, verbrauchen die meisten Maschinen und Anlagen weiterhin Strom. Bei großen Fabriken kann dieser Stromverbrauch außerhalb der Arbeitszeiten jährlich mehrere Millionen Euro an Kosten verursachen. Techniker suchen daher in den Fabriken nach jenen Anlagen, die den meisten Strom benötigen, und versuchen durch neue Bauweisen von Industriemaschinen deren Strombedarf zu reduzieren. Dabei kommt es aber nicht nur auf jede einzelne Maschine an. Automatische Systeme könnten ganze Teile von Fabriken dann vom Netz nehmen, wenn sie gerade nicht benötigt werden. Mit Christoph Dorn, Institut für Fertigungstechnik und Hochleistungslasertechnik, TU Wien, und Werner Schöfberger, Siemens AG Österreich. Autor: Mark Hammer.

Lange Zeit war die Geschichte der Universitäten im Nationalsozialismus auch und gerade in Österreich ein wenig beackertes Forschungsfeld. Pionierarbeit auf diesem Gebiet leisteten österreichische HistorikerInnen 1989 mit dem Buch "Willfährige Wissenschaft", das sich mit der Universität Wien zwischen 1938 und 1945 auseinandersetzte. Mehr als 20 Jahre später wurde nun eine neue Publikation zum Thema herausgebracht, die sich speziell mit der Rolle der Geisteswissenschaften im Dritten Reich, ebenfalls am Beispiel der Universität Wien, beschäftigt. Ziel dieses Sammelbandes ist es, universitäre Verflechtungen in das NS-Herrschaftssystem zu beleuchten, zu interpretieren und die Ergebnisse einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen. Das Buch, das zum ersten Mal die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu diesem Thema zusammenfasst, ist gestern in Wien präsentiert worden. Mit Mitchell Ash, Historiker, Ramon Pils, Anglist. Autorin: Sabrina Adlbrecht.

Mitchell G. Ash/Wolfram Nieß/Ramon Pils (Hg.): Geisteswissenschaften im Nationalsozialismus. Am Beispiel der Universität Wien. Vienna University Press bei V&R unipress. 2010

Ob verpflichtende Sprachkurse oder die Anerkennung von gesellschaftlichen Grundwerten: wenn von Integration die Rede ist, sind meistens Leistungen von Seiten der Migrantinnen und Migranten gefordert. Dabei gerät aus dem Blick, dass die Diskriminierung und Viktimisierung von Zuwanderern durch die Mehrheit derzeit die beiden größten Hürden für eine erfolgreiche gesellschaftliche Eingliederung bedeuten, betont die Europäische Agentur für Grundrechte. Das EU-Organ mit Sitz in Wien hat eine umfangreiche Studie über die Diskriminierung von Zuwanderern durchgeführt. Und die Ergebnisse gestern bei der Tagung "Demographie, Migration und europäische Identität: Herausforderungen an Europa? im Wiener Radiokulturhaus präsentiert. Mit Ioannis Dimitrakopoulos, Leiter der Abteilung für Gleichheit und Bürgerrechte der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte. Autorin: Tanja Malle.

Tonaufnahmen und Videofilme bringen uns unsere jüngste Geschichte und Kultur auf sehr unmittelbare Art näher. Archive wie die "Österreichische Mediathek" helfen, dieses kulturelle Gedächtnis zu bewahren. 1960 wurde die Mediathek als "Österreichische Phonothek" vom Bundesministerium für Unterreicht als bundesstaatliche Einrichtung gegründet. Auftrag dieser "Phonothek" war es, Tonaufnahmen zu sammeln und zu archivieren. Im Laufe ihres 50-jährigen Bestehens haben sich die Aufgaben dieser Institution erweitert. Die heutige Mediathek archiviert mehr als eine Million Tonaufnahmen und rund 30.000 Videos auf 400.000 Trägern. Durch Digitalisierung können diese Ton- und Filmaufnahmen für künftige Generationen gesichert werden. Mit Rainer Hubert, Mediathek. Autorin: Marlene Nowotny.

Sendereihe