Leporello

Menschen - Moden - Lebenskunst
Küssen kann man nicht alleine * Wiener Blut

Küssen kann man nicht alleine
Kulturtheoretiker wissen es schon lange: Die Neue Deutsche Welle Anfang der 1980er ist direkt verbunden mit dem Schlager der Zwischenkriegszeit. Um diese Behauptung in der Praxis zu beweisen, haben Annette Humpe und Max Raabe gemeinsam ein Album geschrieben. Annette Humpe brachte mit der Band Ideal den doppelbödigen deutschen Sprachwitz in die Popmusik zurück. Max Raabe wiederum hauchte ab 1987, unterstützt vom sogenannten Palastorchester, populären deutschen Titeln vor allem aus der Zwischenkriegszeit neues Leben ein. Beide sind nicht nur künstlerisch, sondern auch kommerziell erfolgreich. Haben Humpe & Raabe nun also den absoluten Super-Schlager fabriziert?
Das Album "Küssen kann man nicht alleine" überzeugt zunächst einfach mit guter Musik, der Sprachwitz ist selbst in nachdenklichen Momenten wohl dosiert.
Gestaltung: Paul Lohberger

Wiener Blut
"Mehr Mut für Wiener Blut - zu viel Fremdes tut niemandem gut" - mit diesem einschlägigen Spruch warb die FPÖ vergangenen Sommer um die Gunst der Wählerschaft. Eine gefährliche Situation, meint Hubsi Kramar, der den überstrapazierten Mythos "Wiener Blut" nun in seinem Drei-Raum-Anatomietheater auntersucht. Gemeinsam mit Asli Kislal und ihrem "neo-ur-wiener", "multi-staatsbürgerlichen" Theaterensemble "daskunst", hat Kramar die gleichnamige Operette aus der Feder von Johann Strauss Sohn satirisch demontiert. Nächsten Montag hat ihre Inszenierung von "Wiener Blut" Premiere. Das Trällern wird darin zur Überlebensstrategie - denn den Protagonisten droht jederzeit die Abschiebung und es "oper-rettet sich wer kann". Gestaltung: Franziska Dorau

Service

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Titel: Signation
Länge: 00:29 min

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