Betrifft: Geschichte

Die Insel der Seligen - Österreich in der Ära Kreisky. Mit Wolfgang Maderthaner, Historiker und Geschäftsführer des Vereins für die Geschichte der Arbeiterbewegung

Am 22. Jänner jährt sich der Geburtstag des ehemaligen österreichischen Bundeskanzlers Bruno Kreisky zum 100. Mal. Der Sozialdemokrat hatte sein Amt dreizehn Jahre lang, von 1970 bis 1983, inne und ist damit der bisher am längsten amtierende Kanzler in der Geschichte des Landes. "Aufbruch", "Öffnung", "Neubeginn" - mit diesen Schlagwörtern führte Kreisky die SPÖ vor vierzig Jahren zur absoluten Mehrheit, welche die Partei in den 1970er bis Anfang der 1980er Jahre erfolgreich verteidigen konnte.

Die Regierung Kreisky brachte Österreich einen nachhaltigen gesellschaftspolitischen Modernisierungsschub. In seine Amtszeit fallen eine Reihe langfristiger Reformen im Sozial- und Rechtssystem. Außenpolitisch machte sich Kreisky einen Namen als Entspannungspolitiker, indem er den Nord-Süd-Dialog förderte und sich für eine aktive Friedenspolitik einsetzte. Insbesondere seine Initiativen zur Beilegung des Nahost-Konflikts verschafften Kreisky international Respekt.

Mit den Jahren bekam das Image des "Sonnenkönigs", als der er tituliert wurde, erste Risse: Diverse innenpolitische Skandale, insbesondere aber die 1978 verlorene Volksabstimmung um das Atomkraftwerk Zwentendorf, dessen Bau Kreisky befürwortete, waren Vorboten des Endes seiner "Ära". Als Leitfigur der Sozialdemokratie und großer Reformer ist er bis heute im kollektiven österreichischen Gedächtnis fest verankert.

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