Da capo: Tonspuren

27. Jänner 2011, 16:00

Das erste Buch, das Kurt Bracharz, Jahrgang 1947, an nur einem Wochenende geschrieben hatte, blieb auch sein erfolgreichstes. "Wie der Maulwurf beinahe in der Lotterie gewann" erschien 1983 als Diogenes-Kinderbuch und ist zu einem Klassiker des Genres geworden. Dennoch riskierte Bracharz erst 1990 den Sprung von der sicheren Existenz eines Lehrers (Englisch und Warenkunde an der Berufsschule in Dornbirn) zum selbstständigen Autor.

Der Wechsel wurde 1991 mit dem Deutschen Krimipreis für den Kriminalroman "Höllen-Engel" belohnt. Dafür wurde sein 1994 erstmals erschienener Krimi "Cowboy Joe" unter seinem Wert gehandelt, weil es noch keine Schublade dafür gab. Andernfalls hätte Bracharz auch als Erfinder des sogenannten Regionalkrimis berühmt werden können. Aber solche Erfindungen sind eine Frage des Marketings. 2005 sah es für Bracharz so aus, als sei er "als Schriftsteller gänzlich ausgebrannt".

Da in solchen Fällen manchmal nicht nur das Aufräumen des Schreibtisches hilft, hat Bracharz seine Bibliothek, seine von Umstürzen und Revolutionen erschütterte Republik der Bücher, überprüft. Aus diesem Vorgang ist das Tagebuch "Für reife Leser" entstanden. Und weil er schon einmal dabei war, bündelte er auch seine verstreuten Kolumnen über das Essbare zu einem Buch: "Mein Appetit-Lexikon - eine Warenkunde für Genießer" (2010). Zwischen essen und lesen war dann noch für einen kulinarischen Krimi Platz: "Der zweitbeste Koch".

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