Betrifft: Geschichte

Perestroika und Glasnost (80. Geburtstag von Michail Gorbatschow am 2. März). Mit Dieter Segert, Institut für Politikwissenschaften, Universität Wien

"Glasnost" und "Perestroika" waren die beiden zentralen Begriffe des politischen Programms Michail Gorbatschows zur Modernisierung der Sowjetunion ab Mitte der 1980er Jahre. "Glasnost" stand für gesellschaftliche Offenheit und beinhaltete das wichtige demokratische Prinzip der freien Meinungsäußerung, "Perestroika" meinte die Umgestaltung des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens. Ziel der ehrgeizigen Reformbestrebungen war, die Planwirtschaft und das Sowjetsystem durch marktwirtschaftliche und demokratische Elemente zu ergänzen, begleitet von einer neuen Entspannungspolitik und Abrüstungsmaßnahmen.

Das Projekt entwickelte eine Eigendynamik mit unbeabsichtigten Folgen: Gerade Gorbatschows Reformen waren es, die die sowjetische Vormachtstellung im Ostblock ins Wanken brachten, zu einer Zeit, als dort die Stimmung ohnehin bereits am Kippen war. Damit war 1991 schließlich auch das Ende der UdSSR besiegelt, deren letzter Präsident Michail Gorbatschow war. Ein Jahr zuvor war der Politiker, der durch "Glasnost und Perestroika" das Ende des Kalten Krieges eingeleitet hatte, mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden.

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