Radiogeschichten

"Der Dorn". Von Ferdinand von Schirach. Es liest Hans Piesbergen. Gestaltung: Edith Vukan

Feldmayer war 35 Jahre alt, als er nach vielen wechselnden Jobs als Wächter im städtischen Antikenmuseum angestellt wurde. Es war zunächst nicht leicht, sich an die Ruhe im Museum und den immer gleichen Ablauf zu gewöhnen. Jeder Besucher war willkommen. Langsam aber veränderte das Museum Feldmayer. Er wurde immer ruhiger, sein Verhalten zwanghaft. Das einzige, womit er sich befasste, war der "Dornauszieher" - die Marmorfigur in der Halle, die er zu beaufsichtigen hatte. Niemand nahm von Feldmayer Notiz, bis sich eines Tages Unvorhersehbares ereignete.

Ferdinand von Schirach, Jahrgang 1964, arbeitet seit 1994 als Anwalt in Berlin. 2009 hat er unter dem Titel "Verbrechen" sein erstes Buch veröffentlicht, einen Band mit Kurzgeschichten, und landete damit einen sensationellen Erfolg. Das Buch stand monatelang auf der Spiegel-Bestseller-Liste, und Schirach wurde als literarische Entdeckung 2009 gefeiert. 2010 erschien bereits ein zweiter Band mit Storys, wiederum mit wahren Geschichten, die auf Fällen basieren, die er in seiner Kanzlei als Strafverteidiger erlebt hat. Geschichten, die von menschlichen Dramen erzählen, und zeigen, wie nahe Schuld und Unschuld bisweilen beieinander liegen.

Service

Ferdinand von Schirach, "Verbrechen. Stories", Piper Verlag. Ungekürzte Taschenbuchausgabe Oktober 2010

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