Radiokolleg - 40 Jahre Bangladesch

Ein eigenes Land für die Bengalen (1). Gestaltung: Brigitte Voykowitsch

Am 26. März 1971 rief das damalige Ost-Pakistan seine Unabhängigkeit als neuer Staat Bangladesch aus. Anerkannt wurde diese Unabhängigkeit nach einem kurzen, aber äußerst blutigen Krieg zwar erst im Dezember 1971; seinen Nationalfeiertag begeht Bangladesch aber dennoch am 26. März.

Im Zuge des Unabhängigkeitskrieges fand das erste große Pop-Konzert für politisch-solidarische Zwecke statt, das Concert for Bangladesh. Die Verbindung mit West-Pakistan war aus kulturellen, sprachlichen, ideologischen und ökonomischen Gründen gescheitert - außer dem Islam verband die beiden Regionen nur wenig. Die Bengalen sind seit jeher stolz auf ihre Kultur und Sprache, die sich von der in Westpakistan, dem heutigen Pakistan, völlig unterscheidet.

40 Jahre später fällt die Bilanz sehr gemischt aus. Armut und Unterentwicklung herrschen weiter vor; obwohl seit Jahren zwei Frauen einander im Amt des Regierungschefs abwechseln, ist sozialpolitisch wenig weitergegangen. Dazu kommt eine besonders gravierende Gefahr: der Klimawandel und der damit verbundene Anstieg der Weltmeere bedrohen die Existenz des Landes.

Service

Willem van Schendel, A History of Bangladesh
Cambridge University Press 2009

Shaheen Akhter, The Search, Zubaan 2011
(Roman über Vergewaltigungsopfer während des Unabhängigkeitskrieges)

Tahmima Anam, Zeit der Verheißungen
Insel-Verlag 2011
(Familiengeschichte vor dem Hintergrund des Unabhängigkeitskrieges)

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