Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Die totale Vernetzung. Das Internet und eine neue Zerstreutheit. Gestaltung: Marlene Nowotny

Die Menschen verbringen immer mehr Zeit vor dem Bildschirm. In der Arbeitswelt ist die permanente Erreichbarkeit über E-Mail nicht mehr wegzudenken. Viele arbeiten sogar ausschließlich mit und über das Internet. Das führt dazu, dass die Grenzen zwischen Privatleben und Beruf immer mehr verschwimmen. Informationen, beruflicher wie privater Natur, können laufend abgerufen werden und werden umgekehrt auch laufend eingefordert.

Die Interessensfelder und Kommunikationskanäle, die durch das Internet bedient werden, sind so vielfältig, dass die großen Zusammenhänge verloren gehen. Dazu kommt, dass über die ständig abrufbaren Informationen im Netz die Gedächtnisleistung abnimmt. Unwissenheit macht sich breit. Selbst die Kulturtechnik des Lesens scheint sich durch die Internet-Nutzung nachhaltig zu verändern. Die "User" haben sich an Informationshappen gewöhnt. Größere Zusammenhänge herzustellen, ist nicht mehr von Interesse. Wenn ein Thema den Fokus verlagert, wird mittels Hyperlink ein anderer Schwerpunkt gesetzt.

Diese Zerstreutheit führt zu Stress. Der Stress zu Zerstreutheit. Sind Stress und Arbeit also heute untrennbar miteinander verbunden? Arbeiten Menschen, die nicht gestresst sind, nicht richtig? Gibt es Strategien, dieser technologiebedingten Zerstreutheit entgegenzuwirken?

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