Da capo: Tonspuren

Wolfgang Puschnig: "Nackt steh' ich da" oder Das Gegenwärtigsein eines Jazzmusikers. Von Ingram Hartinger

Ob er gerade, wie zuletzt, in New York als 'Sideman' in der Band von Ornette Coleman spielt oder in Korea weilt, wo er seit vielen Jahren ein musikalisches Standbein hat - der Klagenfurter Wolfgang Puschnig präsentiert auf Saxofon und Flöte einen originären Sound, der ihm einen angesehenen Platz in der internationalen Jazz-Liga beschert.

"Gegenwärtigkeit" ist ein zentraler Begriff in Puschnigs
Werk. Das Improvisieren im Jazz ist, wie das verbale Kommunizieren, einem Hier und Jetzt verpflichtet, einem schutzlosen Ins-Off-Spielen oder einer Musik-Performance, die dem Sprach-Spiel eines Gedichtes z. B. sehr nahekommt. Gegenwärtigsein und ein Gewahrsamsein für das Andere, Fremde, ist bei Puschnig synonym, und so ist ihm nur wenig fremd, weder unterschiedliches Musikgut und konträre Stilmittel noch ethnisch Differentes.

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