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Vom Zwischenstopp zur neuen Heimat. Jüdische Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion in Österreich. Gestaltung: Gabriele Anderl

Um 1970 öffnete die damalige UdSSR die Grenzen für ausreisewillige Personen jüdischer Nationalität. Die Auswanderungswelle erreichte in den 1970er Jahren und dann wieder, nach dem Zerfall der UdSSR, in den frühen 1990er Jahren ihre Höhepunkte. Insgesamt migrierten über 250.000 Jüdinnen und Juden über Österreich nach Israel, in die USA oder in andere Staaten.

Obwohl Österreich vor allem eine wichtige Rolle als Transitland zukam, haben sich mehrere Tausend Juden aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion in Wien niedergelassen. Die zahlenmäßig bedeutendste Gruppe unter ihnen sind die Zuwanderer aus den zentralasiatischen Republiken Usbekistan und Tadschikistan - sie werden nach der Stadt Buchara kollektiv auch bucharische Juden genannt. Den Kern dieser Gemeinschaft bildeten einige Familien, die ursprünglich nach Israel ausgewandert waren, dort aber nicht Fuß fassen konnten und in den 1970er Jahren vergeblich versuchten, über Wien in die UdSSR zurückzukehren. Mittlerweile spielen die bucharischen Juden eine wichtige Rolle innerhalb der jüdischen Gemeinde in Wien.

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