Menschenbilder
"Von der Sekretärin zur Universitätsprofessorin" - die Soziologin Christine Goldberg. Gestaltung: Petra Herczeg und Rainer Rosenberg
29. Mai 2011, 14:05
Die Karriere der Soziologin Christine Goldberg ist atypisch: sie entstammt der Schicht, die für die frühen Soziolog/innen beliebtes Forschungsobjekt waren: der Wiener Arbeiterklasse, sie wuchs bei ihrer alleinerziehenden Mutter, die Näherin war, auf, interessierte sich fürs Tanzen und einen maßvollen Aufstieg.
Dass sie eine Lehrstelle als kaufmännische Angestellte fand, schien zunächst die Erfüllung vieler Wünsche zu sein. Christine Goldberg aber war immer mit Menschen zusammen, die eigentlich mehr vom Leben wollten als einen sanften individuellen Aufstieg. Schon die Mutter war bei der KPÖ, die Firma in der Christine lernte, stand der Partei nahe, und ihr späterer Mann war ein gebildeter kommunistischer Fensterputzer.
Als der erste Sohn zur Welt kam, war klar, dass sich das Leben der jungen Familie Goldberg ändern musste: man entschied Christine macht die Matura an der Arbeitermittelschule. Und dann entschied Christine Goldberg selbst, dass sie studiert - Biologie.
Die 1942 Geborene kam gerade zurecht, als man auch in Wien das 1968er Jahr spürte. Sie wurde wegen Kritik mit vielen anderen aus der KPÖ ausgeschlossen, und weil ja alles Private auch politisch war, änderte sie ihr Leben. Der Mann, der ihren Bildungsweg immer stark und tatkräftig unterstützt hatte, kümmerte sich weiter um die beiden Söhne, während Christine Goldberg in den politischen Kampf der 68er Linken und in eine Wohngemeinschaft zog.
Sie studierte fertig, machte via Institut für Höhere Studien und über Auslandsaufenthalte akademische Karriere, und erreichte später durch ihre soziologische Habilitation über "Postmoderne Frauen in traditionalen Welten. Zur Weiblichkeitskonstruktion von Bäuerinnen" die für sie höchste Stufe beruflicher Freiheit, die Professur an der Universität Wien.
Nach ihrer Pensionierung zog sie in das gemeinschaftliche Wohn- und Lebensprojekt "Sargfabrik" und freut sich, wieder an einem Aufbruch teilhaben zu können: auch wenn das Projekt "Sargfabrik" nicht die ganze Gesellschaft betrifft, ein Modell ist es für sie allemal - der Versuch eine Utopie des Gemeinschaftlichen real zu leben.
Sendereihe
Playlist
Komponist/Komponistin: Max C. Freedman
Komponist/Komponistin: Jimmy de Knight
Titel: THE KING OF ROCK'N'ROLL/BILL HALEY
Titel: ( We're gonna ) Rock around the clock/live
(Musik teilw. unterlegt)
Ausführende: Bill Haley
Ausführende: Bill Haley and His Comets /Gesang m.Begl.
Länge: 00:27 min
Label: Bellaphon 28807005
Komponist/Komponistin: Richard Rodgers
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Lorenz Hart
Album: STARKE ZEITEN - DIE JUNGEN 50er
Titel: Blue moon
(Musik teilw. unterlegt)
Ausführende: The Marcels /Gesang m.Begl.
Länge: 01:00 min
Label: Ariola 258569
Komponist/Komponistin: Tommy Roe
Album: STARKE ZEITEN - DIE JUNGEN 50er
Titel: Sheila
(Musik teilw. unterlegt)
Solist/Solistin: Tommy Roe /Gesang m.Begl.
Länge: 00:55 min
Label: Ariola 258569
Urheber/Urheberin: Balin
Urheber/Urheberin: Kantner
Album: The best of Jefferson Airplane
VOLUNTEERS
(Musik teilweise unterlegt)
Ausführender/Ausführende: Jefferson Airplane
Länge: 02:04 min
Label: RCA 42727
Komponist/Komponistin: Giovanni Battista Pergolesi
Titel: STABAT MATER, Sequenz < am Fest der Sieben Schmerzen Mariä >
* Nr.1 Stabat mater dolorosa/ Duett
(Musik teilw. unterlegt)
Solist/Solistin: Mirella Freni /Sopran
Solist/Solistin: Teresa Berganza /Mezzosopran
Orchester: Solisti dell'Orchestra "Scarlatti" Napoli
Solist/Solistin: Gennaro D'Onofrio /Orgel
Leitung: Ettore Gracis
Länge: 02:11 min
Label: DG 4271232