Rudi! Radio für Kinder
"Kindheit in China"
Andere Länder andere Kinder, denkt sich Rudi. Ein besonders anderes Land ist China. Wie spielt sich so eine Kindheit in China eigentlich ab? Müssen kleine Chinesinnen und Chinesen in der Schule wirklich grundsätzlich Einser haben? Dürfen sie dafür in der Wohnung wirklich ungestraft auf den Boden spucken? Und wie lernt man diese eleganten aber höchst komplizierten Schriftzeichen? Das alles hat Rudi den Bilderbuchkünstler Chen Jianghong gefragt.
30. Mai 2011, 14:55
Rudi: ""An Großvaters Hand" heißt das Bilderbuch von Chen Jianghong. Das Buch setzt sich kritisch mit der so genannten Kulturrevolution auseinander. Als China, unter Führung des Politikers Mao Tse Tung zu einem kommunistischen Staat umfunktioniert wurde. Aus der Sicht eines dreijährigen Kindes beschreibt er, wie seine Welt und die Welt seiner Familie von oben, von den Mächtigen umgekrempelt wird. Und welchem politischen Druck man schon als Kind ausgesetzt war. Er hat bei den Großeltern gelebt. Viel Geld haben sie nicht gehabt. Die Großmutter hat auch die Kleidung für die Familie selbst genäht. Auch Spielsachen gab's nicht. Schon gar keine Videospielkonsole.
Chen Jianghong: "Nein. Auf keinen Fall. Meine Eltern haben mir wirklich nie etwas gekauft. Immer wenn ich etwas haben wollte - ich habe es nicht bekommen. Ich rede heute noch mit meinem Vater und ich danke ihm dafür.
Denn schon in sehr jungen Jahren, ich glaube so mit sieben oder acht Jahren, habe ich etwas sehr wichtiges verstanden. Nämlich: Der einzige Mensch, der mir geben kann was ich möchte, bin ich selbst. Und das war eine gute Lektion."
Gestaltung: Paul Urban Blaha
Service
Chen Jianghong, "An Großvaters Hand. Meine Kindheit in China"
Ab 6 Jahre
Moritz Verlag, Frankfurt am Main 2009
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