Texte - neue Literatur aus Österreich

"Traunstein". Von Christoph W. Bauer. Es liest Heinrich Baumgartner

"Sind Orte sinnstiftend? Geht es nach den zwei Reisenden in "Traunstein", stiften sie zumindest Worte. Die beiden Figuren lernen einander bei einer Bahnfahrt kennen, rasch kommen sie ins Gespräch, das aus Mangel an verbindenden Alternativen eben um Orte kreist. Eine der Figuren (ein Orteologe - so die Eigenbezeichnung) kommt dabei immer wieder auf Traunstein zu sprechen. Die andere Figur geht - naheliegend - davon aus, dass es sich um einen realen Ort handelt. Aber steht Traunstein nicht als Metapher für Wünsche und Sehnsüchte, für das noch nicht Erreichte, aber auch für das Verpasste, für Ziele, die man sich steckt, die man immer wieder aufschiebt? Am Ende der Erzählung stellt sich der Orteologe namentlich vor - mit "Traunstein".

Christoph W. Bauer, 1968 in Kolbnitz, Kärnten, geboren. Aufgewachsen in Lienz in Osttirol, Innsbruck und in Kirchberg in Tirol, lebt derzeit in Innsbruck.

Lyrik, Prosa, Dramatik, Hörspiel, Essays, Übersetzungen. Herausgabe und Betreuung diverser Anthologieprojekte. Konzeption des Literaturteils im Gaismair-Jahrbuch, Mitarbeit bei der Zeitschrift "TOPIC - das junge Magazin". Leitung von Schreibwerkstätten und Workshops, Referent an der Pädagogischen Hochschule. Zuletzt erschienen: "Der Buchdrucker der Medici" (2009).

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