Radiokolleg - Der Boom des Kulturtourismus

Zwischen Entertainment und Anspruch (3). Gestaltung: Hans Groiss

Seit Mitte der 1980er Jahre kursiert der Begriff "Cultural Tourism" in der Branchensprache des qualitätsvollen Reisens. Eine Kultur des Erlebens, zwischen Freizeitpädagogik und Kunstvermittlung, wird gezielt beworben. Anziehungspunkte sind Attraktionen, Events und Baukunst: Die Bandbreite reicht von kreativer Stadt- und Landschaftsgestaltung, temporärer Kunst im öffentlichen Raum, Festspielen sowie Festwochen, Museumsbauten, Gedenktagen von berühmten Künstlern oder organisierte Landpartien und Wanderungen mit Vorträgen.

Der Kulturtourismus geht zurück auf Johann Wolfgang von Goethes italienische Reise und bürgerliche Bildungsreisen im 18. Jahrhundert und soll ein authentisches, gebietsspezifisches Erleben ermöglichen. Durch das Aufkommen des Massentourismus ergaben sich neue Perspektiven für die einstige Nische. In Österreich beispielsweise entwickelte sich in den letzten zehn Jahren eine zeitgenössische Form des Kulturtourismus. Von Bundesland zu Bundesland wird ein reichhaltiges Programm angeboten.

Was ist dabei "Business as usual" der Tourismusbranche und wo beginnt die ernsthafte Beschäftigung mit Kunst und Kultur? Wozu kann es für ein Publikum wichtig sein, in Sachen Kunst und Kultur auf dem Laufenden zu sein und was versprechen sich die poltischen Fördergeber, die Veranstalter und Festivalintendanten?

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