Ambiente

Von der Kunst des Reisens. Sommerreprisen - Ambiente Spezial. "O Land, traurig und stolz" - eine Ö1 Studienreise durch Spaniens Herz Kastilien. Von Edgar Schütz

"O Land, traurig und stolz, Land der Hochflächen und der Einöden voller Steine", dichtete Antonio Machado (1875 - 1939) über Kastilien, das Herzstück Spaniens. Gar nicht öde geht es aber in Salamanca zu. Die Universität mit insgesamt über 40.000 Studenten verleiht der Stadt internationales Flair. Viele Fremde besuchen eines der privaten Sprachinstitute oder schreiben sich in die Cursos Internacionales an der Uni ein. Kein Zufall: In dieser Region Spaniens wird laut Philologen das reinste Castellano gesprochen, jenes Kastilisch (Spanisch) also, das von Aussprache und Grammatik her dem Ideal der Hochsprache am nächsten kommt. Daher übernimmt die Unversität auch die Ausarbeitung und Korrektur der Prüfungen zum offiziellen Diplom für Spanisch als Fremdsprache (DELE), die rund um den Erdball über das spanische Kulturinstitut Instituto Cervantes abgelegt werden können.

Rund um Salamanca liegt die Heimat des "Toro Bravo". Im Campo Charro werden die schwarzen Kampfstiere und jene Schweine gezüchtet, die sich von Eicheln nähren und dann den Pata-Negra-Schinken liefern. Im Süden von Madrid war Toledo lange das Symbol für Toleranz, weil Araber, Juden und Christen zumindest nebeneinander lebten. Allerdings gab es hier auch düstere Zeiten wie die Inquisition und den Spanischen Bürgerkrieg. Stets aber zog die Stadt Figuren des kulturellen und intellektuellen Lebens an. Der aus Kreta stammende Maler Domínikos Theotokopoulos hinterließ als "El Greco" ab 1577 seine Spuren. Und zu Beginn des 20. Jahrhunderts gingen Geistesgrößen wie der Philosoph José Ortega y Gasset oder der Dichter Federico García Lorca im "Cigarral de Menores", dem Landsitz des Arztes Gregorio Marañón y Posadillo, ein und aus. Von dort gibt es auch heute die wohl privilegierteste Sicht auf die malerische Stadt am Tajo.

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  • Edgar Schütz