Radiodoktor - Medizin und Gesundheit

Die hässlichen Seiten der Schönheitsmedizin

Schönheit ist machbar, Schönheit kann man kaufen, jeder kann schön werden - und dazu gleich auch noch jünger. Das sind die Versprechen, mit denen uns die Schönheitsmedizin der Gegenwart lockt - und sei es mit Mitteln wie TV-Gewinnspiele, Versteigerungen oder Preisausschreiben. Werbung, gesellschaftliche Normen und der Wunsch vieler Menschen nach "ewiger Jugend" bereiten den Boden für einen riesigen und enorm lukrativen Markt.
Umfragen zu Folge ist allerdings mindestens jede 4. Frau mit dem Ergebnis eines kosmetischen Eingriffes nicht zufrieden. Das kommt auch daher, dass in Österreich jeder Arzt, der sich dazu berufen fühlt, "Schönheitsmedizin" betreiben kann - auch ohne dafür eine qualifizierte Ausbildung zu haben.
Dem gegenüber stehen die Plastischen Chirurgen. Sie haben eine sechsjährige Ausbildung zum Facharzt/ zur Fachärztin hinter sich, bevor sie diesen Titel tragen dürfen. Und sie zeigen auf, dass Schönheitsmedizin auch seriös durchgeführt werden kann.

Der Journalist und Buchautor Dr. Hans Weiss hat zu diesem Thema ein Buch geschrieben "Schönheit - die Versprechen der Beauty-Industrie". In dem Ende September erscheinenden Sachbuch nimmt er zusammen mit Experten 75 Methoden der Schönheitschirurgie unter die Lupe. Er kommt zu dem Schluss, dass einige Methoden der "Schönheitsmedizin" schlichtweg verboten werden sollten - wie z.B. die "Fett-Weg-Spritze" und die G-Punkt-Vergrößerung, da deren Nutzen umstritten ist und die Komplikationen beträchtlich sein können. Außerdem fehlen für viele der angewandten Methoden und Techniken aussagekräftige wissenschaftliche Studien.

Diesmal diskutiert Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger mit seinen Sendungsgästen über die Schönheitsmedizin in allen ihren Facetten.

Service

Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie
Umfangreiche Liste mit Anlaufstellen, zusammengestellt von der Österreichischen Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie
Wiener Initiative gegen Essstörungen
FEM Frauengesundheitszentrum
FEM Süd Frauengesundheitszentrum
Männergesundheitszentrum
Schwarzl Klinik
Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen

Hans Weiss, Ingeborg Lackinger Karger, "Schönheit. Die Versprechen der Beauty-Industrie - Nutzen, Risiken, Kosten", Deuticke, 2011

Viktoria Ritter, Ulrich Stangier, "Wenn das Spiegelbild zur Qual wird - Ein Ratgeber zur Körperdysmorphen Störung", Hogrefe-Verlag, 2010

Sylvia Unterdorfer, Maria Deutinger, Michaela Langer, Claudia Richter, Beate Wimmer-Puchinger, "Wahnsinnig schön: Schönheitssucht, Jugendwahn & Körperkult", Verlag Goldegg, 2009

Waltraud Posch, "Projekt Körper: Wie der Kult um die Schönheit unser Leben prägt", Campus Verlag, 2009

Ulrich Renz, "Schönheit: Eine Wissenschaft für sich", Berliner Taschenbuch Verlag, 2007

"Beratung bei Schönheitschirurgen - Nicht nur schöne Ergebnisse" - Umfangreiche Informationen der Zeitschrift "Konsument"|
[http://www.essstoerungshotline.at/aktuelles/56_Beunruhigender_Trend.html|"Beunruhigender Trend: Die Schönheitschirurgie boomt." - Artikel der Wiener Initiative gegen Essstörungen

Leitlinien zur weiblichen Genitalchirurgie - Konsensuspapier
Der Weg zum richtigen Chirurgen
Internationales Symposium für Ästhetische Medizin, 7. November 2011, 14:00, Audimax der Donau-Universität Krems

Sendereihe