Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Kriminalfälle der Wissenschaft (7). Der Tote, der aus dem Eis kam. Der Fall Ötzi. Gestaltung: Armin Stadler

Am 19. September 1991 macht ein Urlauberpaar aus Nürnberg im Hochgebirge der Ötztaler Alpen einen grausigen Fund. In 3.210 Metern Höhe hat das ausapernde Gletschereis eine Leiche freigelegt. Was zunächst nach einem Bergsteiger aussieht, der zwischen dem Tisenjoch und der Similaunhütte verunglückt ist, entpuppt sich nach der Bergung und Autopsie als archäologische Sensation: bei dem Toten handelt es sich um einen Mann aus der Kupferzeit, der vor über 5.000 Jahren gelebt hat.

Der Mann aus dem Eis, den die Presse fortan "Ötzi" nennt, stellt die älteste, natürlich konservierte Mumie in Mitteleuropa dar. Ein unschätzbarer Fund für die Wissenschafter, um einen schärferen Blick auf die Lebenswelt des Spätneolithikums zu werfen. Als die Forscher 2001 eine Pfeilspitze in Ötzis Schulter entdecken, wird damit auch ein uralter Kriminalfall der Menschheitsgeschichte wieder aufgerollt. Unbestritten ist heute: der Mann aus dem Eis starb eines gewaltsamen Todes. Was aber ist damals genau passiert? Eine Rekonstruktion des vermutlichen Tathergangs aus der Sicht aktueller Forschungsergebnisse, 20 Jahre nach der spektakulären Entdeckung der Gletschermumie.

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