Radiokolleg - Blaxploitation

3. Oktober 2011, 09:45

"Ohne Blaxploitation-Filme und ihre populären Soundtracks wäre Barack Obama heute nicht Präsident der USA!", sagt der Kulturwissenschafter Grant Aubrey Farred im Jahr 2011. Vor genau 40 Jahren war das Filmgenre Blaxploitation Ausgangspunkt für eine eigenständige afroamerikanische Populärkultur in den urbanen Metropolen der USA. Zum ersten Mal in der Geschichte der Filmindustrie wurden schwarze Themen mit schwarzen Schauspieler/innen finanziell unabhängig von Hollywood produziert.

Nach der politischen Bürgerrechtsbewegung der 1960er Jahre entstanden so auf der Leinwand und auf Vinyl kulturelles Selbstbewusstsein und Identität. Filme wie "Shaft", "Cotton Comes To Harlem" oder "Sweet Sweetback's Baadasssss Song" gelten, trotz minimaler Budgets und vornehmlich unbekannter Schauspielerinnen und Schauspieler, als Klassiker afroamerikanischen Kinos.

Ein wichtiger Grund für den Erfolg und die Wirkung der Filme, damals wie auch heute, war ihr Soundtrack. Die Tonspur der Filme wurde von damaligen Größen des Soul-Funks gestaltet und eingespielt. Isaac Hayes, James Brown, der kürzlich verstorbene Gil Scott Heron und Martha Reeves steuerten Songs bei und spielten auch als Nebendarsteller in den Filmen mit. Eine musikalische Reminiszenz 40 Jahre später.

Service

Stuart Backer. Can You Dig It? The Music and Politics of Black Action Films 1969-75. Soul Jazz Records 2009
Josiah Howard: Blaxploitation Cinema. FAB Press 2008
Darius James: That's Blaxploitation!: Roots of the Baadasssss tude. St.Martin's Griffin New York 1995
Jonathan Fischer: Early Rappers. Hipper Than Hop - The Ancestors of rap". Verlag Trikont 2001

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