Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Explosive Persönlichkeiten. Vulkanforschung auf Island. Gestaltung: Ulrike Schmitzer

Im Mai 2011 blickten alle gebannt auf den isländischen Vulkan Grimsvötn. Der Vulkan unter dem Vatnajökull - dem größten Gletscher Europas - im Südosten Islands spuckte riesige Mengen an Vulkanasche in den Himmel. Der Vulkan brachte die Flugpläne in Nordeuropa ein paar Tage lang durcheinander, Tausende Passagiere saßen fest. Erst 14 Monate zuvor hatte der Gletschervulkan Eyjafjallajökull den Luftverkehr in weiten Teilen Europas wochenlang lahmgelegt.

Seit der Besiedelung Islands bricht im Durchschnitt alle vier bis fünf Jahre ein Vulkan aus. Auf Island gibt es mehr als 30 aktive Vulkansysteme. Welcher wird der nächste sein? "Sie haben alle unterschiedliche Persönlichkeiten", sagt der Vulkanforscher Pall Einarsson von der University of Iceland. "Wir verstehen noch immer nicht, was in ihnen vorgeht." Der Vulkan Hekla ist sein Favorit für den nächsten schweren Ausbruch. Hekla ist besonders undurchschaubar und schwierig zu erforschen - seine Magmakammer sitzt außerdem so tief, dass der Vulkan kein Erdbeben als Vorwarnung geben würde. "Er zeigt schon jetzt messbare Zeichen", so Pall Einarsson. "Er ist jederzeit bereit für einen Ausbruch!"

Dabei ist Hekla nur einer von vier Vulkanen, die jederzeit ausbrechen können - Katla, Grimsvötn und Bárðarbunga sind die Namen, die man vielleicht demnächst hören wird.

Sendereihe