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Globalisierte Seuchen. Moderne Epidemiologie und Tierseuchenbekämpfung. Gestaltung: Marlene Nowotny

Die Rinderpest ist offiziell ausgerottet. Das konnte die UNO-Landwirtschaftsorganisation FAO im Juni dieses Jahres verkünden. Zuletzt wütete diese Seuche vor allem in Afrika und entzog dort vielen Menschen ihre Nahrungsgrundlage. Nach den Pocken beim Menschen ist die Rinderpest die zweite Seuche, die durch ausgedehnte Impfprogramme beseitigt werden konnte.

Doch viele andere Tierseuchen sind nach wie vor nicht auszurotten. Zudem tauchen in Europa auch immer wieder neue Krankheiten auf. Die zunehmende Globalisierung und der Klimawandel haben einen großen Einfluss auf die Verbreitung von Seuchen. Das zeigte unter anderem das Auftauchen des SARS- oder Vogelgrippen-Erregers im Jahr 2003. Innerhalb von zwölf Stunden verbreitete sich der Erreger wegen des Flugverkehrs auf dem halben Globus.

Ein Beispiel für den Einfluss des Klimawandels lieferte die Verbreitung des Blue-Tongue-Virus in unseren Breiten im Jahr 2006. Der Erreger befällt Wiederkäuer wie Schafe, Ziegen und Rinder. Die erkrankten Tiere leiden unter Fieber, Geschwüren an den Klauen und schaumigem Speichelfluss. Diese Blauzungenkrankheit, die von Mücken übertragen wird, kam ursprünglich nur in Südafrika vor. Durch den Klimawandel breitete sie sich über das Mittelmeer nach Süd- und Mitteleuropa aus. Auch Massentierhaltung, zunehmende Antibiotika-Resistenzen und der globalisierte Handel mit Nutztieren tragen zu einer Verbreitung von Tierseuchen bei.

Bei einer Epidemiologietagung an der Veterinärmedizinischen Universität wurden aktuelle Überwachungs- und Bekämpfungsprogramme von Tierseuchen sowie internationale Präventionsstrategien diskutiert.

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