Leporello

Leporellos Freitagsserie "Anblicke und Einsichten". Heute: Ernst Grissemann

"Angerührt bin ich von einigen Dingen: ein beginnender blühender Baum im frühen Frühjahr rührt mich an, oder ein Kunstwerk. Wie die nervösen Stränge vom Auge in das Herz oder in die Seele gehen, das weiß ich nicht - aber sie tun es."

Ernst Grissemann. "Die Stimme", wie der einstige Radiomacher, Miterfinder von Ö3 und langjährige Hörfunkintendant in seiner Rundfunkzeit genannt wurde, ist nicht nur ein Mann des Hörens, sondern auch des Sehens. Der Anblick eines Bildes, eines Kunstwerkes etwa, vermag ihn auf unvermutete Gedanken zu bringen, er kann ihn berühren oder ihm tiefe Einsichten vermitteln, in Schrecken versetzen - oder einfach überraschen. Grissemann:

"Es gibt einen Maler in Tirol, der heißt Ernst Reyer, von dem habe ich mir kolorierte Bleistiftzeichnungen gekauft - und eine davon stellt einen großen Tisch dar. Auf diesem Tisch steht ein Würstchen mit Beinen und spielt Geige. Vis à vis von diesem Geige spielenden Würstchen sitzt ein sehr ratlos dreinblickendes Paar, das auf dieses Würstchen blickt. Diese beiden - und das sehr selbstbewusst Geige spielende Würstchen - haben mich beeindruck. Ich habe mir gedacht, das kann passieren im Leben, man sitzt da, denkt an nichts Besonderes - und plötzlich steht ein Geige spielendes Würstchen vor dir, und du hast keine Ahnung, was das alles bedeuten soll". - Gestaltung: Christa Eder

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