Leporello

1. "play ganymed": Schüler inszenieren Kunstwerke
2. Buch Robert Sommer: "Wie bleibt der Rand am Rand?"

1. "play ganymed": Schüler inszenieren Kunstwerke

Neue Sichtweisen auf Alte Meister zu gewinnen, das war die Idee hinter "ganymed boarding". 16 zeitgenössische Autorinnen und Autoren von Elfriede Jelinek bis Peter Handke schrieben Texte zu Gemälden im Wiener Kunsthistorischen Museum. Diese wiederum wurden von Schauspielerinnen und Schauspielern zu einem performativen Gesamtkunstwerk umgesetzt. Kürzlich wurde die Inszenierung mit dem Nestroy für die beste Off-Produktion ausgezeichnet. Mit dem Schulprojekt "play ganymed" wird die Idee nun fortgesetzt. Einen ganzen Vormittag haben Schülerinnen und Schüler Zeit, sich mit einem Gemälde der Sammlung zu beschäftigen. Zuerst bespielt ein Schauspieler das Bild, sodann erklärt der Kunsthistoriker Daniel Uchtmann das Werk. Nachdem die Schüler Skizzen angefertigt haben, sind sie aufgefordert, ihre eigenen Gedanken zu Papier zu bringen. Und mithilfe der Regisseurin Jacqueline Kornmüller und dem Produzenten und Schauspieler Peter Wolf werden die Texte der Jüngstautorinnen und -autoren auch gleich inszeniert. Das Kunstvermittlungsprogramm findet jeden Dienstag bei freiem Eintritt im Kunsthistorischen Museum statt. - Gestaltung: Claudia Gschweitl


2. Buch Robert Sommer: "Wie bleibt der Rand am Rand?"

Vielen Lesern werde schlicht unglaubwürdig erscheinen, was er in seinem neuen Buch dokumentiert, meint Robert Sommer, Schriftsteller und Mitbegründer der Obdachlosen-Zeitung Augustin. Wie sehr nämlich der Alltag von Menschen am Rand der Gesellschaft von Kontrollen geprägt sei, das könnten sich Normalbürger weder vorstellen, noch würden sie es sich jemals bieten lassen. Produziert werde dadurch eine Schicht von Ausgeschlossenen. Robert Sommers Buch ""ie bleibt der Rand am Rand" ist soeben im Mandelbaum Verlag erschienen. Gestützt auf Gespräche mit zahlreichen Augustin Verkäufern und Verkäuferinnen, beschreibt Sommer darin Prozesse der Marginalisierung - und "große Lügen der Sozialarbei"". An die Integrierbarkeit von Langzeit-Obdachlosen glaubt er nicht. Den Druck, sich in eine Wirtschaft einzugliedern, die sie in Wirklichkeit gar nicht will, möchte er seinen Klienten gerne ersparen. - Gestaltung: Franziska Dorau

Service

Wenn Sie diese Sendereihe kostenfrei als Podcast abonnieren möchten, kopieren Sie diesen Link (XML) in Ihren Podcatcher. Für iTunes verwenden Sie bitte diesen Link (iTunes).

Sendereihe