Hörbilder
In memoriam Johannes Heesters.
"Nie mehr wieder ins Maxim!" Johannes Heesters - Ein Porträt des Künstlers als alter Mann. Gestaltung: Peter Zimmermann (Wiederholung vom 1.1.2002)
31. Dezember 2011, 09:05
Manche Künstler vorgerückten Alters haben ihre Zeit gehabt. Sie hatten Erfolg, Geld und die Sicherheit, vom Publikum geliebt oder zumindest geschätzt zu werden. Viele Künstler werden im Bewusstsein alt, weder das eine noch das andere jemals gehabt zu haben.
Auf Johannes Heesters traf das alles nicht zu. In seinem 98. Lebensjahr, als Featureautor Peter Zimmermann Heesters zum Interview in Starnberg besuchte, dachte er nicht daran, auf eine Karriere zurückzuschauen, weil sie ja noch nicht zu Ende war. Er wollte nicht darüber reden, was war, sondern ausschließlich darüber, was ist und was sein wird.
Heesters hatte Pläne, als wäre die Zeit kein Faktor, den es zu berücksichtigen galt. Er spielte weiterhin Theater, arbeitete an einer CD, bereitete Liederabende vor. Es schien, als wolle Jopie Frack, Schal und Zylinder nie mehr ablegen, als wolle er sich als ewiger Charmeur über die Gesetze der Natur hinwegsingen. Zugleich litt er aber unter den Widrigkeiten des hohen Alters: am Nachlassen der Sehkraft und des Hörvermögens, an schmerzenden Gelenken, kaputten Knien- und nicht zuletzt an der Tatsache, alle Freunde und Kollegen überlebt zu haben.
Johannes Heesters ist am 24. Dezember im Alter von 108 Jahren gestorben.
Sendereihe
Gestaltung
- Peter Zimmermann