Radiokolleg - Euroland ist abgebrannt?
Währung unter Druck (1). Gestaltung: Martin Adel
6. Februar 2012, 09:05
Nicht nur Sensations-Apokalyptiker in den Medien sprechen von einer akuten Gefahr, die EU könne an der Euro-Krise zerbrechen; tatsächlich gefährlich scheint die Situation, seit auch besonnene Experten mit dieser Möglichkeit rechnen.
Die Angst vor diesem Szenario verwirrt; und sie verwirrt viele umso mehr, als sie sich mit den Zusammenhängen nicht auseinandergesetzt haben. Angst ist aber ein schlechter Ratgeber. Daher der Versuch, das komplexe Problem - ein solches besteht ja in der Tat - verständlich und rational zu analysieren. Wie kann es sein, dass einer der im globalen Maßstab stärksten Wirtschaftsräume so ins Wanken geraten kann? Der Wechselkurs des Euro hat seit seiner Einführung als allgemeines Zahlungsmittel vor 10 Jahren gegenüber der globalen Währung US-Dollar mehr als ein Drittel an Wert zugelegt. (Er stand schon deutlich höher, aber das war nicht unbedingt ein Wettbewerbsvorteil für Exporte aus dem Euro-Raum!) Auch die Staatsverschuldung der USA liegt höher als die durchschnittliche Staatsverschuldung der gesamten EU. Und was den Lebensstandard betrifft, so zählen die Euro-Staaten zum privilegierten Teil der Erde; in manchen Bereichen sind sie sogar führend! Nun gab es zwar 2008 negative Wachstumsraten, die aber im EU-Maßstab in den letzten beiden Jahren mehr als wettgemacht wurden. - Wo also ist das Problem?
Service
Gerald Hörhan (Buch): GEGENgift. Wie euch die Zukunft gestohlen wird. Was ihr dagegen tun könnt. 2011 Edition A, Wien.
"Ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat" Frank Schirrmacher, FAZ Feuilleton, FAZ.NET, vom 15.08.2011