Salzburger Nachtstudio

Grüne Ökonomie. Umweltschutz und Nachhaltigkeit in Zeiten der Wirtschaftskrise. Gestaltung: Birgit Dalheimer

Strauchelnde EU-Staaten, Banken-Finanzierungsprobleme und eine scheinbar gefährdete europäische Währung bringen auch die Ökologiebewegung in eine Krise. Zumindest in eine Aufmerksamkeitskrise. Wen, so scheint es, kümmern Umwelt und Klima von morgen, wenn es heute gilt, "die Wirtschaft" zu retten?

In den Verhandlungen bei der Klimakonferenz in Durban vergangenen Dezember konnte man sich gerade einmal darauf einigen, in den kommenden Jahren weiter zu verhandeln. Immerhin. Öffentliche Resonanz auf die Konferenzergebnisse war zwar vorhanden, Topthema in den Medien dieser Tage ebenso wie den Wochen davor und danach waren aber Wirtschaftskrise, Währungsprobleme und Schuldenbremsen.

Aber schaden Wirtschaftskrise und geminderte Aufmerksamkeit - politisch wie medial - der Umwelt überhaupt? Dass sich die schwächelnde Wirtschaft auch positiv auf die Umwelt auswirken kann, zeigt zumindest ein Beispiel aus Deutschland: Dort sanken die CO2-Emissionen 2009 im Vergleich zum Vorjahr deutlich ab - Grund sei die ökonomische Krise, wie es in einer Studie des deutschen Umweltbundesamtes heißt. Zur Rettung aus der aktuellen ökonomischen Krise wird vielerorts von der verstärkten Notwendigkeit von Wirtschaftswachstum gesprochen. Vertreter einer "Grünen Ökonomie" machen sich Gedanken darüber, welcher Art eine wirtschaftliche Entwicklung sein könnte, die sowohl den heute lebenden Menschen zugutekommt, als auch nachfolgenden Generationen. Im Juni 2012 ist "Green Economy" eines der beiden Hauptthemen bei der United Nations Conference on Sustainable Development in Rio de Janeiro.

Bislang belegbare Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Ökologiebewegung und Modelle einer Green Economy werden diskutiert.

Service

Friedrich Hinterberger, Elke Pirgmaier, Elisabeth Freytag, Martina Schuster (Hg.). "growth in transition." Earthscan from Routledge, 2012. (englisch)

Tim Jackson. "Wohlstand ohne Wachstum. Leben und Wirtschaften in einer endlichen Welt." Oekom Verlag, 2011. Deutsch von Eva Leipprand

Fred Luks. "Irgendwas ist Immer. Zur Politik des Aufschubs." Metropolis Verlag, 2012.

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