Moment - Kulinarium
Die Margarine. Eine Erfolgsgeschichte in Wasser und Öl. Gestaltung: Barbara Zeithammer. Moderation und Redaktion: Bea Sommersguter
13. April 2012, 14:40
Vom Butterersatz für die Armen zur "gesunden Pflanzenbutter" - die Margarine ist ein Produkt, das einen Aufstieg hingelegt hat wie kaum ein anderes. Erfunden wurde sie im Jahre 1869 in Frankreich. Napoleon III. rief einen Wettbewerb aus: gesucht war ein günstiges und haltbares Fett für das Militär.
Mit der Kunstbutter von damals hat die Margarine von heute allerdings nicht mehr viel gemein. Der Ur-Butterersatz bestand aus Rindertalg, Schlachtfetten, Milch und Wasser. Heute finden sich über zehn verschiedene Sorten Margarine im Supermarktregal.
Wer das Kleingedruckte auf industriell hergestellten Backwaren und Keksen genauer studiert, wird bemerken: die künstliche Konkurrentin hat die echte Butter ersetzt. Das pflanzliche Streichfett ist billig und kann den Kundenbedürfnissen entsprechend gemixt werden. Das betrifft ihre Streich-, Back- und Koch-Eigenschaften genauso wie ihre Farbe - die wird regional und national unterschiedlich eingestellt von saftig dottergelb bis perlmutt-weiß.
Margarine hat den Vorteil, dass man sie auch kühlschrankkalt aufs Brot schmieren kann. Gesund soll sie auch sein; aber darüber wird wieder einmal und einmal mehr gestritten, auch rechtlich.
Service
Birgit Pelzer, Reinhold Reith, "Margarine. Die Karriere der Kunstbutter", Verlag Klaus Wagenbach
"Neun sind mangelhaft", Margarine-Test 2002 der Stiftung Warentest
"Die besten für Ihr Frühstück", Margarine-Test 2008 der Stiftung Warentest
Unilever
Foodwatch
Senna
"Medizin auf dem Brot?", Stiftung Warentest 2002
