Zeit-Ton extended

(Fortsetzung) 70 plus 1. Gestaltung: Josef Nadrag und Susanna Niedermayr gemeinsam mit Dieter Kaufmann

Eigentlich war es nicht von vornherein klar, dass Dieter Kaufmann Komponist werden würde. Groß ist auch seine Leidenschaft für Literatur - er selbst hat in jungen Jahren gern und viel geschrieben. So ist es nicht verwunderlich, dass es vor allem musikdramatische Werke sind, die sein Schaffen bestimmen. Und die Ausnützung aller Möglichkeiten, Töne zu generieren.

In seinen Studienjahren in Paris ist er sowohl bei Olivier Messian, als auch bei Pierre Schaeffer "in die Schule" gegangen und gilt in Österreich als Pionier der Elektroakustischen Musik. Das Experiment war immer seine Sache. Neues zu entdecken und zu entwickeln. Eine große Hilfe dabei ist seine Frau, Gunda König, mit der er 1975 das K & K Experimentalstudio gegründet hat. Dieter Kaufmann ist ein Musiker, der sein Dasein auch als Engagement versteht - als kritischer Geist gegen den Strom des Establishments. Dieter Kaufmann hat seine Kunst nie im Elfenbeinturm festgehalten - er hat seine Profession auch bereitwillig an Gleichgesinnte weitergegeben. So haben viele Nachwuchskomponist/innen am Kärntner Landeskonservatorium und an der Musikuniversität Wien von seinen Erfahrungen gelernt.

In diesem Zeit-Ton extended wird Kaufmann ausgewählte Stücke von einigen seiner Student/Innen präsentieren. Und natürlich wird es auch viel Musik von Dieter Kaufmann selber zu hören geben, unter anderem die Kompositionen "Tibet", "Exil", "Trauermusik" und "Reigen", weiters "Aufzeichnungen aus einem Irrenhaus III" nach Fragmenten aus Christine Lavants gleichnamigem Bericht, "TRES DEIDADES" aus "MITOLOGIA URBANA", einzelne Nummern aus "Mots croisés" und "Pariser Tagebuch I und II" und "seventy" nach Gertrude Steins und Dieter Kaufmanns "Birthdaybook".

Sendereihe