Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Archäoakustik.Töne aus der Vergangenheit. Gestaltung: Madeleine Amberger

Die Gänge und Schächte in der peruanischen Tempelanlage von Chavín de Huántar haben eine überraschende akustische Eigenschaft: Sie leiten die Frequenzen von Muschelhörnern hinaus auf den Zeremonienplatz. In Chichén Itzá auf der mexikanischen Halbinsel Yukatán reflektiert die Pyramide von Kukulkan ein Echo, das dem Ruf eines, von den Maya verehrten Vogels verblüffend ähnlich klingt. In urgeschichtlichen Höhlen Frankreichs und um Südwesten der USA klingt das Echo in jenen Räumen am lautesten nach, wo die meisten Malereien gefunden wurden. Dem Bauplan von Stonehenge, der Steinkreisanlage in Südengland, könnte möglicherweise ein akustisches Phänomen zugrunde liegen.

Ist für diese Phänomene der Zufall verantwortlich oder wurden sie methodisch entwickelt? Bekannt ist, dass beim Bau frühchristlicher Kirchen akustische Prinzipien mitberücksichtigt wurden. Dass das auch auf prähistorische Architektur zutreffen könnte, wird von Archäologen erst allmählich akzeptiert.

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