Vom Leben der Natur

Einzeller, Strudelwürmer und Urzeitkrebse. Der Zoologe Walter Hödl über die Pfütze als Lebensraum.
Teil 4: Extreme Gewässer
Gestaltung: Maria Harmer

Pfützen sind sogenannte "astatische Gewässer", was so viel wie "nicht vorhersehbar" heißt. Nicht vorhersehbar ist zum Beispiel die Zeit, die den Lebewesen in einer Pfütze zur Verfügung steht. Diese Lebensräume sind durch ihre Endlichkeit definiert: irgendwann trocknen sie aus.

Pfützen entstehen auf Waldwegen und in Äckern, in Wiesen und einfach überall dort, wo es unebene Stellen in der freien Natur gibt. Kaum trifft der erste Wassertropfen auf den scheinbar leblosen Boden, entfaltet sich ein faszinierender Lebensraum. Aus bis zu 28 Jahre alten Eiern schlüpfen Urzeitkrebse, und mit ihnen bevölkern smaragdgrüne Strudelwürmer, stahlblaue Ruderfußkrebse und andere Organismen die Pfütze. Um als Art zu überleben, haben diese Tiere im Lauf der Zeit oft überraschende Techniken ausgebildet. Urzeitkrebse zum Beispiel entwickeln, wenn die Lacke auszutrocknen droht, signalrote Eier, die den Beutevögeln ins Auge stechen und sie zum Fressen anregen sollen. Dabei stirbt zwar das Individuum, aber die Art kann überleben.

Service

Interviewpartner
Univ.-Prof. Dr. Walter Hödl
Universität Wien
Department für Evolutionsbiologie
Althanstraße 14
A-1090 Wien

Univ.-Prof. Dr. Walter Hödl

Wenn Sie diese Sendereihe kostenfrei als Podcast abonnieren möchten, kopieren Sie diesen Link (XML) in Ihren Podcatcher. Für iTunes verwenden Sie bitte diesen Link (iTunes).

Sendereihe