Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Familienräte. Eine partizipative Hilfe der Jugendwohlfahrt. Gestaltung: Isabelle Engels

Wenn das Kindeswohl durch eine chronische Familienkrise, Alkohol- und Drogenmissbrauch oder Gewalt gefährdet ist, stellt sich die Frage: wie kann man dem Kind und der Familie am besten helfen?

Oft scheint eine Fremdunterbringung als der einzige Weg, um Schlimmeres zu vermeiden. Dabei handelt es sich jedoch um eine schwerwiegende Entscheidung, die selten Akzeptanz findet und so eine nachhaltige Besserung der Situation verhindert.

Die "Family Group Conference" ist ein Verfahren, das die Familie und deren Umfeld bei der Suche nach einer passenden Lösung stärker einbezieht. Die erweiterte Familie - Verwandte, Nachbarn, Freunde oder Lehrerinnen - werden eingeladen, gemeinsam mit den Betroffenen und in Begleitung von Sozialarbeitern einen Hilfeplan auszuarbeiten. Durch die Kompetenz und die Verantwortung, die diesem Familienrat übertragen werden, werden die Maßnahmen besser akzeptiert und Vereinbarungen zuverlässiger eingehalten.

Von Neuseeland ausgehend hat sich dieses Verfahren bereits in vielen Ländern durchgesetzt. In Österreich wurde diese Maßnahme nun erstmals von der niederösterreichischen Jugendwohlfahrt erprobt und vom Masterstudienlehrgang "Soziale Arbeit" an der Fachhochschule St. Pölten evaluiert.

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